Moskau Kremlchef Wladimir Putin hat das Vorgehen russischer Truppen in der Ukraine auf einer Großkundgebung gelobt. „Schulter an Schulter helfen und unterstützen sie einander“, erklärte Putin am Freitag in seiner etwa fünf Minuten langen Rede im Luschniki-Stadion in Moskau mit Blick auf die russischen Soldaten in der Ukraine.
„So eine Einheit hatten wir schon lange nicht mehr“, fügte er unter dem Jubel der Menge hinzu.
Doch dann brach die Übertragung der Propagandashow plötzlich ab. Inmitten der Rede wurde plötzlich auf eine andere Kamera-Einstellung geschaltet, in der zu sehen warfare, wie patriotische Lieder auf derselben Veranstaltung abgespielt wurden. Wenig später wurde die Rede Putins erneut gezeigt und vollständig ausgestrahlt.
Im Anschluss verließ der Präsident unter dem Jubel tausender Russlandfahnen schwenkender Menschen die Bühne. Das Luschniki-Stadion hat eine Kapazität von 80.000 Zuschauern.
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Russland machte anschließend eine technische Panne für diese Unterbrechung der TV-Übertragung verantwortlich. Die Nachrichtenagenur RIA zitierte den Sprecher des Moskauer Präsidialamts, Dmitri Peskow, am Freitag mit entsprechenden Angaben.
Ehe Putin die Bühne betreten hatte, priesen ihn Vorredner als einen Bekämpfer des „Nazismus“ in der Ukraine – eine mehrfach von der russischen Führung angeführte Behauptung, die Staats- und Regierungschefs weltweit klar zurückweisen. Einen Auftritt in der Area hatte auch Schlagersänger Oleg Gasmanow, der das Lied „Gemacht in der UdSSR“ mit der Auftaktzeile „Ukraine und die Krim, Belarus und Moldau, es ist alles mein Land“ darbot.
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Etliche Besucher, aber auch Moderatoren des Occasions, trugen T-Shirts und Jacken mit einem aufgemalten „Z“. Das Image ist auf russischen Panzern und Militärfahrzeugen in der Ukraine zu sehen und wird von Unterstützern des Kriegs genutzt.
Anlass warfare der achte Jahrestag des Überfalls auf die Krim
Laut der Moskauer Polizei hielten sich im und rund um das Stadion mehr als 200 000 Menschen auf. Allerdings zeigten Social-Media-Nutzer auch Bilder von tausenden Menschen, die die Veranstaltung offenbar früher als geplant verließen. Eine unabhängige Überprüfung der Ereignisse vor Ort ist kaum möglich.
Anlass der Veranstaltung warfare der achte Jahrestag der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim.
Darum bemüht, den Krieg als gerecht darzustellen und die russischen Truppen zu loben, paraphrasierte Putin die Bibel und erklärte: „Es gibt keine größere Liebe, als seine Seele für seine Freunde hinzugeben.“ Er bestand darauf, sein Vorgehen sei nötig, um einen „Genozid“ zu verhindern – eine Behauptung, die von Staats- und Regierungschefs weltweit bestritten wird.
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