Für das US-Mondlandegerät „Odysseus“ wird die Zeit knapp. Weil die Lebensdauer seiner Batterie endet, kann er nur noch wenige Bilder vom Mond senden.
Die Mission der ersten kommerziellen Mondsonde auf dem Erdtrabanten endet voraussichtlich früher als geplant: Dem US-Mondlandegerät „Odysseus“ blieben wahrscheinlich nur noch ein paar Stunden, bis seine Batterie leer sei, teilte das Unternehmen Intuitive Machines im Onlinedienst X mit. Ursprünglich war geplant, dass „Odysseus“ nach seiner Landung vergangenen Donnerstag etwa sieben Tage lang im Einsatz ist und Bilder vom Mond liefert.
Am Dienstagmorgen habe „Odysseus“ noch „effizient“ wissenschaftliche Daten und Bilder gesendet, teilte Intuitive Machines mit. Die Lebensdauer der Batterie belaufe sich nun aber nur noch auf schätzungsweise zehn bis 20 Stunden. Die Flugkontrolle stehe weiter in Kontakt mit „Odysseus“ und arbeite „an der endgültigen Bestimmung“ seiner Batterie-Ladung, hieß es.
Intuitive Machines veröffentlichte auch ein neues Foto, das „Odysseus“ während seiner Landung aus rund 30 Metern Entfernung vom Mond gemacht hatte. Das Landegerät des texanischen Unternehmens war am Donnerstag auf dem Mond angekommen. Am Montag sendete es erste Fotos vom Mond.
„Odysseus“ liegt auf der Seite
Bei dem schwierigen Landemanöver hatte sich jedoch eines der Beine von „Odysseus“ an der Mondoberfläche verfangen, sodass das Gerät seitlich umkippte. Trotz der Seitenlage erhielt „Odysseus“ über seine Solarpanele zunächst weiter Strom.
Mit „Odysseus“ war Intuitive Machines die erste US-Mondlandung seit dem Ende des teilweise bemannten Apollo-Programms vor mehr als 50 Jahren und die erste Landung einer kommerziellen Sonde auf dem Erdtrabanten überhaupt gelungen. Auch hatte es nie zuvor eine Landung so weit südlich auf dem Mond gegeben.
Zu den Aufgaben von „Odysseus“ zählen auch Temperatur- und Strahlungsmessungen sowie Bodenuntersuchungen. Ziel der IM-1 genannten Mission ist es, in dem Gebiet am Mondkrater Malapert A die Voraussetzungen für bemannte Mondmissionen zu erforschen.
Der Mond dient nur als Zwischenstation
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will mit ihrem Artemis-Programm 2026 wieder Astronauten zum Mond bringen. „Odysseus“ hat mehrere Nasa-Geräte an Bord. Die Raumfahrtbehörde hat Intuitive Machines 118 Millionen Dollar (knapp 109 Millionen Euro) für den Transport gezahlt.
Die Nasa will Privatunternehmen für künftige Frachtflüge zum Mond anheuern. Der Erdtrabant soll auch Zwischenstation für künftige bemannte Flüge zum Mars sein. Der Südpol des Mondes scheint als Standort für ein Basislager auf dem Mond interessant, weil sein Eis möglicherweise für die Produktion von Trinkwasser und Raketentreibstoff genutzt werden könnte.
In jüngster Zeit hat das Interesse am Mond wieder deutlich zugenommen. Zuletzt war im Januar Japan mit seiner Sonde Slim dem exklusiven Club der Mondlandenationen beigetreten. Bei den übrigen handelt es sich um die USA, Russland, China und Indien.