Die IG-Metall-Chefin hat ein Sondervermögen für den Umbau der Industrie hin zu mehr Klimaverträglichkeit gefordert. Dazu seien mehrere Hundert Milliarden Euro nötig.
Die neue IG-Metall-Chefin Christiane Benner hat staatliche Investitionen in dreistelliger Milliardenhöhe für den ökologischen Umbau der Industrie gefordert. Dafür könnte ein Sondervermögen eingerichtet werden in einer Größenordnung von 500 bis 600 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030, sagte Benner den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Zum Vergleich: Im März 2022 hatte die Bundesregierung ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr beschlossen. Damit sollen komplexe, mehrjährige Ausrüstungsvorhaben der Bundeswehr finanziert werden.
Benner fordert nun eine ähnliche Strategie für die Industrie. Die Summe von bis zu 600 Milliarden Euro werde nötig sein, damit der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur gelinge, so Benner.
IG-Metall-Chefin sieht „Investitionen im nationalen Interesse“
„Die Industrie befindet sich in der kritischsten Phase seit Gründung der Bundesrepublik“, sagte die Gewerkschafterin. Zwar habe Deutschland noch eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten unter den Industriestaaten. „Aber wir müssen dringend große Pflöcke einschlagen und die richtigen Entscheidungen treffen, wenn wir verhindern wollen, dass etwas ins Rutschen gerät.“
Das Sondervermögen Industrie müsse „wasserdicht“ im Grundgesetz verankert werden, forderte Benner. „Diese Investitionen sind im nationalen Interesse. Alle demokratischen Parteien sind aufgerufen, sich dahinter zu versammeln.“