Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen schafft die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Damit löst sie ein Versprechen ein – das schon gebrochen schien.
Sie weinten vor Freude. Fielen sich in die Arme. Strahlten. Die Erleichterung in ihren Gesichtern war nicht zu übersehen. Die Spielerinnen der deutschen Frauennationalmannschaft haben es auf den letzten Drücker geschafft. Erstmals seit dem Gold-Erfolg 2016 fährt die DFB-Elf wieder zu den Olympischen Spielen. Paris 2024 findet mit der Mannschaft von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch statt.
Mit dem 2:0-Sieg im Spiel um Platz drei der Nations League gegen die Niederlande hat die DFB-Auswahl ihren zweiten Olympia-Matchball letztlich genutzt – und: Ein ganz großes Versprechen mit Verspätung gehalten.
Das Versprechen, das der deutsche Frauenfußball im Sommer 2022 gegeben hatte. Denn es ist gerade einmal anderthalb Jahre her, dass die Spielerinnen um Kapitänin Alexandra Popp durch ihre Auftritte bei der EM in England ganz Fußballdeutschland verzaubert haben. Die DFB-Frauen lösten einen Boom aus.
Frauenfußball, das war in Deutschland plötzlich keine Nebensache mehr. Die Stadien der Bundesliga-Partien füllten sich und brachen Spiel um Spiel Zuschauerrekorde. 19.000 Fans in München, 21.000 in Bremen, 23.000 in Frankfurt, 38.000 in Köln.
Millionen verfolgten begeistert die WM 2023 in Australien und Neuseeland. Doch nach drei Spielen und teils trostlosen Auftritten war klar: Deutschland ist raus – ein herber Dämpfer für die Frauenfußball-Euphorie. Eine verpatzte Olympia-Teilnahme wäre Gift für die ohnehin schon bedrückte Stimmung gewesen.
Olympia wird das letzte große Ereignis
Der Sieg gegen die Niederlande ist eine Erinnerung daran, was eigentlich möglich ist. Er ist ein Signal: Wir leben noch. Er drückt aus: Wir können es noch. Er ist auch ein Weckruf: Glaubt weiter an uns.
Für einige werden die Olympischen Spiele in Paris nun zum letzten großen Ereignis: Bundestrainer Hrubesch wird nach dem Turnier gehen, langjährige Leistungsträgerinnen wie Alex Popp oder Svenja Huth hoffen nun auf ihre Nominierung als finales Highlight ihrer DFB-Karrieren. Wer weiß, was in der französischen Metropole möglich ist?
So, dass nachher – ob Erfolg oder nicht – wieder gesagt werden kann: Sie haben an sich geglaubt.