New York Die Aussicht auf eine Zinswende in den USA lässt die Kurse an der Wall Road weiter fallen. Anleger schmissen zum Wochenstart vor allem Technologiewerte aus den Depots. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte rund zwei Prozent auf 14.650 Punkte ein und setzte damit seine Verlustserie im neuen Jahr fort. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 gaben jeweils mehr als ein Prozent auf 35.830 und 4612 Zähler nach.
Die Wetten auf eine rasche Zinserhöhung der US-Notenbank Fed trieben unterdessen die Renditen von US-Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. Die richtungweisenden zehnjährigen US-Treasuries rentierten mit plus 1,808 Prozent. Ihre deutschen Pendants näherten sich weiter der Null-Prozent-Marke und rentierten mit minus 0,025 Prozent so hoch wie zuletzt vor intestine zweieinhalb Jahren.
„Goldman rechnet jetzt mit vier Zinserhöhungen im Jahr 2022 und das ist einfach ein sehr feindliches Umfeld für Technologie- und Wachstumsaktien“, sagte Thomas Hayes, geschäftsführendes Mitglied beim Vermögensverwalter Nice Hill Capital in New York. Zunächst conflict die Financial institution Goldman Sachs von drei Zinsanhebungen ausgegangen. Weitere Hinweise für den möglichen Zeitpunkt der Zinswende erhofften sich Anleger von in dieser Woche anstehenden Inflationsdaten.
Bei den Einzelwerten rutschten Apple, Amazon, Microsoft und Meta Platforms zwischen 1,3 und 3,2 Prozent ab. Randy Frederick, Aktien-Experte bei Charles Schwab, sieht dennoch eine gute Foundation für große Technologiefirmen. „Sie werden jedoch dadurch in Mitleidenschaft gezogen, dass die unrentablen, stark fremdfinanzierten und hoch verschuldeten neueren Technologieunternehmen, die in letzter Zeit an die Börse gegangen sind, verkauft werden, insbesondere diejenigen, die SPACs waren.“
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Die Titel des US-Medienunternehmens BuzzFeed und des Uber-Rivalen Seize Holdings fielen um mehr als acht sowie knapp fünf Prozent. Damit haben sie seit ihrem Börsendebüt über den Umweg einer Fusion mit einem sogenannten SPAC im Dezember quick die Hälfte ihrer Marktkapitalisierung verloren.
Dagegen ließ die Aussicht auf steigende Zinsen Anleger erneut zu Bankaktien greifen. Der S&P 500 Bankenindex zog auf einen Rekordwert an, nachdem er bereits in der vergangenen Woche mehr als neun Prozent zugelegt hatte.
Blick auf weitere Einzelwerte
Tesla: Die Titel des Elektroautobauers rutschten in der Spitze 4,6 Prozent ab, nachdem Konzernchef Elon Musk auf Twitter Preiserhöhungen für die Fahrerassistenzsoftware in den USA angekündigt hatte. Im Handelsverlauf machte Tesla die Kursverluste aber wieder wett.
Nike: Die Aktien gaben rund fünf Prozent nach, nachdem die Analysten HSBC den Sportbekleidungshersteller sowie den Rivalen Adidas wegen anhaltender Probleme in der Lieferkette von „Purchase“ auf „Maintain“ herabgestuft hat. Staatlichen Medien zufolge streikten vergangene Woche Tausende von Mitarbeitern des Zulieferers Pou Chen, der Nike und Adidas beliefert, in einer Fabrik in Südvietnam für höhere Jahresendprämien.
Beam Therapeutics: Die Aktien von Beam Therapeutics fielen nach der Ankündigung einer neuen Partnerschaft mit Pfizer zeitweise um mehr als fünf Prozent. Pfizer wird mit Beam, einem Spezialisten für Gen-Editierung, zusammenarbeiten, um Therapien für seltene genetische Erkrankungen zu entwickeln.
Tilray: Nachdem das kanadische Pharma- und Cannabisunternehmen einen unerwarteten Quartalsgewinn bekannt gab, stieg die Aktie zwischenzeitlich um rund 17 Prozent. Durch eine gestiegene Nachfrage nach Cannabisprodukten um 20 Prozent, stieg auch der Umsatz des Unternehmens.
Apria: Apria stimmte der Übernahme durch das Geräte- und Dienstleistungsunternehmen Owens & Minor für rund 1,45 Milliarden US-Greenback zu. Zum Handelsstart am Montag stieg die Aktie um rund 25 Prozent.
Sinclair Broadcast Group: Die Gruppe plant eine neue App, über die künftig NBA-Spiele übertragen werden sollen, so ein Bloomberg-Bericht. Der Deal könnte noch diese Woche abgeschlossen werden. Die Sinclair Aktie steigt im Handelsverlauf um 2,5 Prozent.
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