Frankfurt, New York An der Wall Avenue bleiben die Anleger trotz der Bemühungen um eine diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg auf der Hut. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Montag kaum verändert bei 32.945 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab zwei Prozent auf 12.581 Stellen nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,7 Prozent auf 4173 Zähler ein. Die Hoffnung auf Fortschritte bei den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine verhinderte noch größere Kursverluste.
Die Gespräche über einen Waffenstillstand ließen den Ölpreis zeitweise um mehr als acht Prozent auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen fallen. Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich in der Spitze bis auf 103,49 Greenback professional Barrel; der Preis für US-Öl fiel auf bis zu 99,76 Greenback. Bis Handelsschluss zog der Preis wieder etwas an.
„Alles scheint sich auf einen Punkt zuzubewegen, an dem wir etwas vorankommen sollten“, sagte Thomas Hayes, Supervisor beim Vermögensverwalter Nice Hill, mit Blick auf die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland. Ungeachtet neuer russischer Angriffe auf Ziele in der Ukraine verhandelten beide Seiten am Montag über eine Waffenruhe und verständigten sich nach ukrainischen Angaben darauf, die Gespräche am Dienstag fortzusetzen. „Tatsache ist, dass keine der beiden Seiten einen umfassenden Vorsprung hat und daher Gespräche mit einer Artwork von Lösung das vernünftigste Ergebnis sind.“
Neben den Bemühungen um einen Waffenstillstand rückte auch die erwartete Zinswende der US-Notenbank in den Fokus der Investoren. Angesichts der höchsten Inflation seit 40 Jahren setzen Anleger für Mittwoch nach zwei Jahren Niedrigzins auf die erste Erhöhung. Es werde erwartet, dass die Fed die Zinsen um einen Viertel Prozentpunkt anhebt, sagte Hayes. Vor diesem Hintergrund ließ die Nachfrage nach zehnjährigen US-Anleihen nach, im Gegenzug kletterte die Rendite auf 2,1099 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Juli 2019.
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Blick auf weitere Einzelwerte
Banken: Die Aussicht auf steigende Zinsen ließ Anleger zu Bankaktien greifen. Gefragt waren insbesondere die Titel der Financial institution of America, die sich um mehr als zwei Prozent verteuerten.
Chinesische Firmen: Dagegen gerieten die Aktien von an der Wall Avenue notierten chinesischen Firmen unter Druck. Investoren fürchteten weitere Regulierungen im chinesischen Technologiebereich sowie Auswirkungen der sprunghaft angestiegenen Corona-Infektionen in der Volksrepublik. Die in den USA gelisteten Aktien des chinesischen Technologieriesen Alibaba sowie des chinesischen Onlinehändlers JD.com büßten jeweils mehr als zehn Prozent ein. Die Anteilsscheine des Internetkonzerns Pinduoduo brachen mehr als 20 Prozent ein.
Apple: Apple gaben 2,7 Prozent nach, nachdem der Zulieferer Hon Hai Precision, auch bekannt als Foxconn, den Betrieb im chinesischen Shenzhen wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen eingestellt hatte.
Impfstoffhersteller: Ein Lichtblick an der Nasdaq waren die Moderna-Aktien mit einem Kurssprung um 8,6 Prozent, der begleitet wurde von Biontech mit einem Plus von 12 Prozent sowie dem Biontech-Associate Pfizer, dessen Titel um quick vier Prozent anzogen. Am Markt hieß es, in die mRNA-Impfstoffwerte komme wegen anziehender Corona-Fallzahlen wieder mehr Fantasie. Dabei helfen aus Sicht eines Börsianers auch die neuerlichen Lockdown-Maßnahmen in China.
Occidental Petroleum, Chevron: Die Energieaktien wurden bei Morgan Stanley von „chubby“ auf „equal-weight“ herabgestuft. Die Occidental-Aktie fällt um 4,3 Prozent, während Chevron um 3,3 Prozent zurückgeht.
Netflix: Die Aktie des Streaming-Giganten fallen um mehr als zwei Prozent und erreichen den niedrigsten Stand seit März 2020. Netflix-Aktien kämpfen in letzter Zeit unter der zunehmenden Konkurrenz durch andere Medienunternehmen.
Ford Motor: Ford prognostiziert für dieses Jahr einen Rückgang der US-Verkäufe um zwölf Prozent, wie aus einem Bericht der Automotive Information hervorgeht. Der Veröffentlichung zufolge hat Ford in diesem Jahr bisher 100.000 Produktionseinheiten verloren. Die Ford-Aktie verliert 2,7 Prozent.
Berkshire Hathaway: Berkshire drängt auf die Ablehnung von vier Aktionärsanträgen, darunter die Ersetzung von Warren Buffett als Vorsitzender. Außerdem soll Berkshire über seine Pläne zum Umgang mit Klimarisiken berichten. Die Aktie steigt um rund ein Prozent.
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