Ein gebrutzelter Fisch in einer Fernsehsendung hat in Österreich Aufregung ausgelöst. Nun bezog der Sender ORF Stellung.
Seit über 35 Jahren zählt das ORF-Magazin „Niederösterreich Heute“ zu den populärsten regionalen Nachrichtensendungen des Landes. Neben aktuellen Themen und Ereignissen gibt es jeden Dienstag für die Zuschauer ein Rezept zum Nachkochen. Dieses erregte in der vergangenen Woche allerdings Aufruhr vor den Bildschirmen.
Ein Gastwirt bereitete Frikadellen zu, mit Fisch aus der nahen Donau. Was vor laufenden Kameras in der Pfanne brutzelte, war allerdings ein vom Aussterben bedrohtes Exemplar. Der Frauennerfling, ein europäischer Karpfenfisch, zählt in Österreich zu den streng geschützten Arten und steht ganzjährig auf der Roten Liste. Er darf nicht gefischt und erst recht nicht zum Verzehr angeboten werden.
Zahlreiche Zuschauer hatten den Frauennerfling in der Sendung des Österreichischen Rundfunks erkannt und sich entsetzt gezeigt. Sie wandten sich mit Beschwerden an den Sender. Der reagierte: „Vergangene Woche haben wir köstlich kulinarisch einen Fisch verkocht, den sogenannten Frauennerfling. Der ist aber ganzjährig geschont, dafür entschuldigen wir uns“, sagte „Niederösterreich Heute“-Moderatorin Claudia Schubert am Dienstag im ORF.
„Diesbezüglich eine andere Information“
Man habe „diesbezüglich eine andere Information“ gehabt, versuchte sie den Fauxpas zu rechtfertigen. Wie der Fisch in der Fernseh-Pfanne landen konnte, ist weiterhin unklar. In der Küche wird der Frauennerfling traditionell wenig bis gar nicht verwendet. Durch Gewässerverschmutzung, Gewässerverbauung und steigende Wassertemperaturen gehen die Bestände seit Jahren zurück.
Beim Rezept zum Nachlesen auf der Website des Österreichischen Rundfunks war der Frauennerfling übrigens nicht beim Namen genannt. Es wurde lediglich geraten, zu Kartoffeln, Soße, Salat und einem Glas Weißwein ein Exemplar „vom Fischer des Vertrauens“ zu beziehen.