Der Kreisverkehr wird zum Turbokreisverkehr: Das Konzept ist in Frankreich weit verbreitet und auch bei uns auf dem Vormarsch. Was steckt dahinter?
Eine neue Generation des Kreisverkehrs breitet sich in Deutschland aus. Sie soll deutlich sicherer sein und mehr Autos durchlassen. Aber wie genau funktioniert dieser Turbokreisverkehr?
Diese Vorteile hat der Kreisverkehr
Viele Autofahrer meiden die großen mehrspurigen Kreisverkehre, weil sie ihnen unübersichtlich erscheinen und man sich beim Befahren unsicher fühlt. Dabei hat der Kreisverkehr einige Vorteile gegenüber der Kreuzung:
- Der Verkehr fließt besser, weil kein Autofahrer grundlos anhalten muss – anders als manchmal an einer Ampel.
- Dadurch können viele Autos einfahren, ohne dass es zu Staus kommt.
- Es entstehen weniger Abgase.
- Auch die Kosten für Sprit und Wartung sind geringer.
Außerdem ist der Kreisverkehr sicherer als eine Ampelkreuzung. Denn Autofahrer können hier besser die Übersicht bewahren. Und falls doch ein Unfall geschieht, dann endet er in aller Regel glimpflicher, weil die Autos hier langsamer fahren als an Kreuzungen.
Zwar gibt es auch Nachteile, zum Beispiel braucht ein Kreisverkehr mehr Platz. Dennoch: Der Kreisverkehr ist auf dem Vormarsch – und zwar immer häufiger in Form des neuen Turbokreisverkehrs.
So funktioniert der Turbokreisverkehr
Die besondere Stärke des Turbokreisverkehrs liegt darin, dass er die Übersichtlichkeit eines einspurigen Kreisverkehrs mit der Leistungsfähigkeit eines zweispurigen Kreisverkehrs verbindet. Das wird durch eine Vorsortierung des Verkehrs an den Zufahrten, eine bauliche Trennung der teilweise vorhandenen inneren Kreisfahrbahn von der äußeren Kreisfahrbahn und eine zweistreifige Ausfahrt in der Hauptrichtung erreicht.
Deshalb müssen die Fahrer schon vor der Einfahrt in den Kreisverkehr genau wissen, in welche Richtung sie ausfahren wollen, um im Kreisverkehr die richtige Spur zu nehmen. Ein Spurwechsel innerhalb des Kreises ist nämlich nicht erforderlich. Die Autofahrer werden gezielt auf die richtige Spur geleitet.
Im Vergleich zu herkömmlichen Kreisverkehren können Turbokreisverkehre mehr Fahrzeuge aufnehmen. Dadurch verbessern sie den Verkehrsfluss. Allerdings brauchen sie auch mehr Platz: Damit ein Turbokreisverkehr gut funktioniert, sollte er einen Durchmesser von mindestens 60 Metern haben. Turbokreisverkehre gibt es vor allem in Frankreich, den Niederlanden und Belgien – und zunehmend auch in Deutschland.