Ein Gestank in Kapstadt führt zu Untersuchungen seitens der Stadtverwaltung. Bald darauf wird klar: Ein Frachter im Hafen, der von Tierschützern als „Todesschiff“ bezeichnet wird, ist die Quelle des Geruchs.
In Kapstadt hat ein Gestank, der offenbar durch die gesamte Innenstadt waberte, am Montag zu Untersuchungen der Stadtverwaltung geführt. Ursprünglich wurde vermutet, dass ein Leck in den Abwassereinrichtungen für die unangenehme Geruchsbelästigung verantwortlich sein könnte.
Zahid Badroodien vom Bürgermeisterbüro gab die Ursache später auf Twitter bekannt: Ein Schiff im Hafen der Stadt sei die Quelle des „Abwassergeruchs“. Der Frachter mit 19.000 Nutztieren an Bord sei auf dem Weg von Brasilien nach Irak, berichteten lokale Medien.
Tierschützer verurteilen Transport der Tiere
Das Schiff sorgte allerdings nicht nur wegen des unangenehmen Geruchs für Aufsehen. Tierschützer kritisierten den Transport der Tiere auf der Al-Kuwait, das sie als „Todesschiff“ bezeichneten. Der Nationalrat der Gesellschaft zur Prävention von Tierquälerei (SPCA) gab bekannt, dass Veterinäre an Bord des Schiffs waren, um den Zustand der Tiere zu überprüfen.
„Der Geruch ist bezeichnend für die schrecklichen Bedingungen, denen die Tiere ausgesetzt sind, nachdem sie bereits zweieinhalb Wochen an Bord verbracht haben, mit einer Ansammlung von Fäkalien und Ammoniak. Der Gestank an Bord ist unvorstellbar, doch die Tiere sind damit jeden Tag konfrontiert“, schrieb SPCA in einem Statement.
„Wir bitten die Öffentlichkeit eindringlich, an die Notlage dieser empfindungsfähigen Wesen zu denken, die auf engstem Raum mit eingeschränkter Belüftung und Hygiene eingesperrt sind, während wir unsere Bemühungen fortsetzen, ihr Wohlergehen sicherzustellen.“
Auch die Stadt Kapstadt verurteilte die Bedingungen für die Tiere an Bord des Schiffes. Die Stadt forderte zudem die Hafenbehörde und die Grenzschutzbehörde auf, etwaige unrechtmäßige Einleitungen von Abfällen der Al-Kuwait in den Hafen zu überwachen. Bislang wurden keine derartigen Fälle bestätigt.
Die Hafenbehörde teilte mit, dass das Schiff voraussichtlich am Dienstag ablegen werde. Das Wohlergehen und die humane Behandlung der Tiere an Bord hätten „oberste Priorität“, war in einem Statement zu lesen. Der staatliche Tierarzt habe dem Schiff die Genehmigung erteilt, anzulegen und Tierfutter zu sammeln, bevor es nach mehr als zwei Wochen auf See seine Reise in den Irak fortsetzt.