Der Trainer des deutschen Rekordmeisters äußert sich zur Auseinandersetzung mit dem TV-Experten. Und erklärt dabei eine konsequente Entscheidung.
Thomas Tuchel hat die Entschuldigung von Sky-Experte Dietmar Hamann nach dessen kritischen Aussagen in Richtung des Trainers von Bayern München ausgeschlagen und im Dauerstreit mit dem Ex-Nationalspieler nachgelegt. „Die Dinge, die bei meinem Fanklub-Besuch passiert sind, wurden völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Es wurden bewusst Aussagen getroffen, die nicht wahr sind“, sagte Tuchel nach dem 3:1 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach in einem Pool-Interview mit ran, Sport1 und ZDF.
„Wir waren alle schockiert, was er daraus gemacht hat, da ist es völlig egal, ob er sich entschuldigt hat“, fuhr Tuchel fort: „Ich nehme es ihm nicht ab – und deshalb ist das (die Entschuldigung, d.Red.) auch nicht maßgeblich.“
„Unsachliche Aussagen“
Der 50-Jährige hatte bei einem Fanklub-Besuch am vergangenen Sonntag auf eine allgemein gehaltene Frage geantwortet, dass ihn das Ausland grundsätzlich erneut reizen würde und betont, vor allem Spanien verfüge über „eine außergewöhnliche Liga“. Diese Aussage kritisierte Hamann scharf.
Die Bayern klagten daraufhin am Montag in einer Stellungnahme über „unsachliche Aussagen“ über Tuchel, ohne Hamanns Namen zu nennen. „Er hat nicht gesagt, dass er gerne mal in Barcelona oder in Spanien trainieren wolle. Dafür möchte ich mich bei Thomas Tuchel und den Bayern entschuldigen“, sagte Hamann darauf. Auch die generelle Zusammenarbeit der Münchner mit Tuchel bezeichnete der 50-Jährige unter anderem als „das größte Missverständnis seit Jürgen Klinsmann.“
Neben den Bayern kritisierte auch t-online-Kolumnist Stefan Effenberg Hamann dann scharf: „Wenn Kritik Hand und Fuß hat, habe ich kein Problem damit. Sie sollte aber niemals ins Persönliche gehen“, schrieb der 55-Jährige (mehr dazu lesen Sie hier).
Tuchel beklagte nach dem Erfolg über Gladbach auch allgemeiner die aus seiner Sicht teilweise „extrem persönliche“ und „unsachliche“ Berichterstattung. Von der „Zeitung mit den großen Buchstaben“ etwa sei er beim Spiel in Augsburg (3:2) zuletzt „belauscht“ worden, als er „vor sich hingemeckert“ habe. „Da ist für mich eine Grenze überschritten.“