Zürich Die Schweizer Krytobank Sygnum hat im Rahmen einer Serie-B-Finanzierungsrunde 90 Millionen Greenback von Investoren eingesammelt. Damit wird das 2017 in Zürich gegründete Banken-Begin-up mit rund 800 Millionen Greenback bewertet, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Sygnum ist eines von insgesamt zwei Fintechs in der Schweiz, die sich auf Kryptowährungen spezialisiert haben und eine Banklizenz bei der Finanzaufsicht Finma besitzen.
Angeführt wird die Finanzierung von einem Investor aus Hongkong. Darüber hinaus haben sich das Managementteam und Mitarbeiter an der Finanzierungsrunde beteiligt, teilte die Financial institution weiter mit. Mit dem frischen Kapital will Sygnum unter anderem das Asiengeschäft ausbauen, das die Financial institution vom Standort Singapur aus betreibt.
Matthias Imbach, Co-Gründer und CEO von Sygnum, sagt: „Diese Finanzierungsrunde ist ein wichtiger Meilenstein in unserer globalen Enlargement und in unserer Mission, jedem Menschen überall die Möglichkeit zu geben, digitale Vermögenswerte mit vollem Vertrauen zu besitzen.“
Sygnum bietet traditionelle Bankdienstleistungen an, die in digitalen Währungen abgewickelt werden. Dazu zählen etwa Kredite in Franken oder Euro, für die Kryptowährungen als Sicherheiten hinterlegt werden.
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Das Institut verwahrt zudem Guthaben von Kunden in digitalen Währungen und ermöglicht wohlhabenden Privatleuten und Profiinvestoren einen regulierten Handel mit Bitcoin, Etherum und Co. Sygnum arbeitet zudem mit anderen Schweizer Banken zusammen, die ihren Kunden ansonsten keine eigenen Möglichkeiten bieten, in Kryptowährungen zu investieren.
Schweizer Banklizenz schafft Vertrauen
Peter Wuffli, ehemaliger Chef der Schweizer Großbank UBS und nun Verwaltungsrat und Investor bei Sygnum, sagt im Gespräch mit dem Handelsblatt: „Wir sehen uns als Companion für Institutionen und vermögende Privatpersonen, die Kryptotransaktionen sicher und reguliert abwickeln wollen. Wir nehmen eine Brückenfunktion zwischen alter und neuer Finanzwelt ein.“
Decentralized Finance (DeFi) – Glossar
Den Gründern sei früh klar geworden, dass die Kryptobranche die Regulatoren auf den Plan rufen werde, um zu verhindern, dass ein Einfallstor für Geldwäsche entsteht. Daher ist Sygnum von Beginn an wie eine Financial institution reguliert.
Die Banklizenz von der Finma zu erhalten sei ein sehr aufwendiger Prozess gewesen. Doch das habe sich für das Institut ausgezahlt. Die strikte Regulierung durch die Schweizer Finanzaufsicht schaffe Vertrauen, so Wuffli: „Die Banklizenz ist gerade jetzt von Vorteil, wo wir einen massiven Hype am Markt erleben.“
Das Institut wähle sorgfältig aus, welche Kryptowährungen etwa über die Financial institution gehandelt werden können. „Wir legen eine sehr hohe Messlatte an Kontrollen an, um sicherzugehen, dass wir nur mit den seriösen Marktteilnehmern der Kryptobranche Geschäfte machen“, betont Verwaltungsrat Wuffli. Das Stabilitätsversprechen von Schweizer Banken zieht nach wie vor viele Kunden aus Asien an. Sygnum nimmt nun, gestärkt durch frisches Kapital, die Kryptomillionäre in der Area in den Fokus.
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