Lange hat sie nicht realisiert, was ihr widerfahren ist. Schauspielerin Alina Levshin wurde Opfer eines sexuellen Übergriffs. Jetzt bricht sie ihr Schweigen.
Viele Menschen werden Opfer sexuellen Missbrauchs, ohne diesen als solchen wahrzunehmen. So erging es auch Schauspielerin Alina Levshin. „Es gab einen sexuellen Übergriff, eine Grenzüberschreitung. Es ist ein paar Jahre her und es hat gedauert, bis ich das realisiert habe. Aber es ist passiert, die Grenze wurde überschritten“, erzählt sie im Interview mit dem Magazin „Bunte“.
Lange habe sie den Vorfall von sich weggeschoben. „Auch aus Angst. Ich habe den Vorfall verdrängt, weil ich dachte, dass ich vielleicht etwas missverstanden habe.“ Doch sie ist sich sicher: „Ich weiß noch, wie ich mehrfach Nein gesagt habe. Und ich weiß auch noch, wie es immer wieder ignoriert wurde. Ich wurde einfach nicht gehört“, schildert sie.
„Ich stehe als Künstlerin in der Verantwortung“
Sie wolle den Täter nicht öffentlich nennen, es gehe ihr auch nicht um Rache. „Ich werde es auf meine Art verhandeln, da werde ich noch darauf zurückkommen.“ Was genau sie damit meint, lässt sie offen. Jetzt wolle sie erst einmal ihr Schweigen brechen und offen damit umgehen, was ihr damals widerfahren ist. „Weil ich als Künstlerin in der Verantwortung stehe, über solche Themen zu sprechen“, so die 39-Jährige.
Alina Levshin steht seit 15 Jahren als Schauspielerin vor der Kamera. Zu ihren Film- und Serienprojekten zählen unter anderem „Ein Fall für zwei“, „Tatort“, „Kriegerin“, „Dunkelstadt“ zuletzt „Dünentod – Ein Nordsee-Krimi“. Darüber hinaus arbeitet sie auch als Regisseurin. Privat ist sie Mutter von zwei Kindern und lebt mittlerweile, wie sie im Gespräch mit „Bunte“ verrät, von ihrem Ehemann getrennt.