Muslimische Eltern sollten sicherstellen, dass ihre Kinder und Jugendlichen ausreichend trinken – auch tagsüber. Sie könnten den Ramadan nutzen, um von Limo, Fruchtsaftgetränken, Eistee und Cola auf gesundes Wasser umzustellen.
Die Bräuche des Ramadan
Das Fasten soll den Muslimen mehr Raum für die anderen Säulen des Islam geben. Sie sollen sich intensiv mit dem Koran und dem Gebet befassen. Das Ziel sollte sein, in diesem Monat den Koran einmal ganz gelesen zu haben. Abends findet jeden Tag nach Sonnenuntergang das Fastenbrechen statt, das mit einem Bittgebet eingeleitet wird.
Traditionell wird es mit einer Dattel und einem Schluck Wasser durchgeführt – beides wird zum Gebet zu sich genommen. Auf das Bittgebet folgt das Abendgebet. Dann darf die Familie essen. Das Fastenbrechen wird gerne auch in der Gemeinschaft der Moschee gefeiert, wo manchmal Essen an Bedürftige und die Mitglieder der Moschee ausgegeben wird. Einladungen an befreundete Familien und Verwandte zum gemeinsamen Fastenbrechen gehören ebenfalls zum Ramadan.
Oft hört man während des Ramadan den Ausspruch „Ramadan Mubarak!“. Das bedeutet so viel wie „Gesegneter Ramadan!“. Weniger geläufig hingegen ist „Ramadan Kareem“, was so viel wie „Großzügiger Ramadan“ bedeutet.
Wie lassen sich Ramadan und Arbeit vereinbaren?
Das Fasten zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang ist je nach Jahreszeit, körperlicher Verfassung und der Umgebung, in der sich Muslime tagsüber befinden, extrem anstrengend. Sie sollten darauf achten, sich nicht in Situationen zu begeben, in denen sie sich und andere in Gefahr bringen können.
Darüber hinaus sollten Muslime in dieser Zeit keine körperlich belastenden Aufgaben übernehmen, bei denen es zu Kreislaufproblemen kommen kann. Das geht so weit, dass sie notfalls auf den Bus umsteigen sollten, wenn sie befürchten, beim Autofahren einen Schwächeanfall zu erleiden.
Gibt es im Unternehmen einen Betriebsarzt, dann können sich Gläubige vor dem Fasten untersuchen lassen. Der Arzt kann dann feststellen, ob ein Risiko – wie beispielsweise Überzuckerung oder Unterzuckerung – besteht, und Tipps zur Ernährung beim Fastenbrechen geben.
Wie kann ich fastende Kollegen im Ramadan unterstützen?
Fastende sollten Kollegen und Arbeitgeber über den Ramadan informieren. Beschäftigte können dann Rücksicht auf ihre muslimischen Kollegen nehmen:
- Bieten Sie den Fastenden nichts zu essen oder zu trinken an.
- Vermeiden Sie es, provokativ vor Muslimen zu essen.
- Planen Sie Team-Essen erst dann, wenn die muslimischen Kollegen wieder teilnehmen dürfen.
- Zeigen Sie Verständnis, wenn sich der Kollege zum Beten ein paar Minuten zurückzieht.
- Halten Sie sich mit anzüglichen Witzen zurück.
Rücksichtnahme ist die beste Form der Unterstützung, die Sie für fastende Muslime leisten können. Am Ende der Fastenzeit heißt es dann „Alles Gute zum Bayram!“.
Wie läuft Ramadan jenseits der Polarkreise ab?
Die jenseits der Polarkreise lebenden Muslime haben je nach Jahreszeit keine Sonnenaufgänge oder Sonnenuntergänge. Somit wird es schwer, das Fastenbrechen und den Beginn der Fastenzeit eindeutig festzulegen. Im hohen Norden gibt es im Hochsommer lediglich einige wenige Minuten, die als Nacht bezeichnet werden können. Streng genommen müssen Muslime in dieser Zeit ihre Gebete absolvieren und essen – und das mitten in der Nacht.