Anti-AfD-Demos: Zwei Städte mit über 100.000 Teilnehmern
Aktualisiert am 21.01.2024 – 20:42 UhrLesedauer: 6 Min.
Die Demonstrationen gegen rechts reißen in Deutschland nicht ab: Auch am Sonntag sind bundesweit Hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen.
In der gesamten Bundesrepublik sind am Wochenende Demonstrationen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus abgehalten worden. Bei vielen Protesten kamen deutlich mehr Menschen als erwartet. In München und Berlin kamen jeweils mehr als 100.000 Menschen zusammen.
Die Demonstration in München musste wegen Überfüllung abgebrochen werden. Die Polizei ging von mindestens 100.000 Demonstrierenden aus, der Veranstalter sprach von 250.000. Die Kundgebung wurde aus Sicherheitsgründen vom Organisator abgebrochen, da der Veranstaltungsbereich in der Innenstadt völlig überfüllt war. Von der Polizei hieß es, die Sicherheit der Teilnehmer sei nicht mehr zu gewährleisten.
Ursprünglich war ein Protestzug durch die Münchner Innenstadt geplant. Allerdings war auf der Zugstrecke kein Durchkommen mehr möglich. Als die Veranstalter die Absage auf der Bühne bekannt gaben, brandete unter den Demoteilnehmern Jubel aus, berichtet der „Münchner Merkur“. Von den Demonstrierenden gab es aber auch Pfiffe, weil aufgerufen wurde, dass niemand mehr kommen soll, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Bereits am Freitag musste eine Demonstration in Hamburg wegen zu vieler Teilnehmer abgebrochen werden.
In Berlin versammelten sich am späten Nachmittag zahlreiche Menschen vor dem Reichstagsgebäude. Nach ersten Schätzungen der Polizei beteiligen sich zwischen 60.000 und 100.000 Menschen. Die Veranstalter sprachen von 350.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das hielt die Polizei für zu hoch.
Die Versammlungsfläche wurde zuvor von der Polizei bis zur Siegessäule erweitert. Die U-Bahn-Linie 5 hielt zwischendurch nicht mehr, auch der Hauptbahnhof war an Abend voll, teilte die Polizei auf X, früher Twitter, mit. Die Demonstrierenden sollten Alternativen wie den Alexanderplatz oder den Potsdamer Platz nutzen „oder spazieren Sie noch ein paar mehr Schritte durch Berlin in Ihre Richtung“.
Schon vor dem Start der Demo waren die öffentlichen Verkehrsmittel in Richtung Regierungsviertel voll, wie das Foto eines t-online-Reporters vom Alexanderplatz zeigt.
Die Polizei hatte bereits zuvor deutlich mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmern als die zunächst vom Veranstalter angekündigten 1.000 Menschen erwartet. Die Demonstration unter dem Motto „Demokratie verteidigen: Zusammen gegen Rechts“ sollte vom Platz der Republik durch das Regierungsviertel führen und zurück zum Bundestag gehen. Aufgerufen hatte dazu die Klimabewegung Fridays for Future Berlin gemeinsam mit einem Bündnis verschiedener Organisationen. Mehr zur Berliner Demo lesen Sie hier.
Auch Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) beteiligte sich. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem alle Demokratinnen und Demokraten zusammenhalten und aufstehen müssen“, sagte Bovenschulte. Er appellierte, nach der Kundgebung weiter gegen rechts einzutreten. „Bleibt weiter laut, zeigt weiter klare Kante. Auch im Alltag, am Arbeitsplatz, im Sportverein, auf der Straße.“