Berlin Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat angekündigt, zu überprüfen, welche Schnelltests wie intestine eine Infektion mit der Omikron-Variante nachweisen können. „Ich habe das Paul-Ehrlich-Institut veranlasst, eine Positivliste vorzubereiten mit Assessments, die für Omikron besonders geeignet sind beziehungsweise Omikron früh erkennen“, sagte der SPD-Politiker in der ARD.
Klaus Cichutek, PEI-Präsident, erklärte an diesem Montag, dass das Institut mehr als 250 Testprodukte auf ein höheres Degree an Sensitivität bewertet habe. Mindestens 80 Prozent der getesteten Produkte würden Omikron zuverlässig erkennen. Generell können die Schnelltests eine Infektion aber nur erkennen, wenn zum Testzeitpunkt eine hohe Viruslast besteht.
Die große Mehrheit dieser Assessments schlage auf ein Protein des Virus an, das von den Omikron-Mutationen vergleichsweise wenig betroffen sei, hieß es. Die Prüfergebnisse sind auf der Webseite des PEI einsehbar. Cichutek betonte, Testzentren, Apotheken und auch Discounter orientierten sich an den positiv bewerteten Assessments des Instituts.
Prime-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Regelmäßige und zuverlässige Assessments sind derzeit besonders wichtig, um zu sehen, wie sich die Omikron-Welle entwickelt. Die Coronazahlen steigen bereits seit Tagen stark an.
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Montag 25.255 Neuinfektionen. Das sind 6737 Fälle mehr als vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 375,7 von 362,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
Angesichts der sich zuspitzenden Lage hatten Bund und Länder in der vergangenen Woche unter anderem beschlossen, die 2G-plus-Regel in der Gastronomie bundesweit einzuführen. Demnach müssen Geimpfte mit Grundimmunisierung und Genesene einen negativen Schnelltest vorlegen, wenn sie Cafés, Bars oder Eating places betreten wollen. Davon ausgenommen sind Menschen, die eine Auffrischungsimpfung erhalten haben.
Zudem kann die Quarantäne künftig mit einem negativen Schnelltest bereits nach sieben Tagen beendet werden. Über den Stand der Testkapazitäten wollen sich auch die Gesundheitsminister von Bund und Ländern in einer Videoschalte austauschen. Außerdem wollen sie über die vierte Impfung und die aktuelle Infektionslage beraten.
Schnelltests sind für Schulstart essenziell
Zuverlässige und ausreichende Assessments sind auch besonders wichtig für den beginnenden Schulstart. In dieser Woche startet der Unterricht auch in den Bundesländern wieder, die vergangene Woche noch Ferien hatten.
Die Kultusminister hatten sich in einer Sondersitzung vergangene Woche dafür ausgesprochen, dass künftig auch Geimpfte und Genesene an den regelmäßigen Assessments teilnehmen könnten. In den weiterführenden Schulen werden sie aktuell meist dreimal die Woche durchgeführt. In Grundschulen werden oft zweimal die Woche PCR-Pooltests gemacht, die sogenannten Lollitests.
In Nordrhein-Westfalen beispielsweise, wo rund ein Viertel aller Schüler leben, werden diesen Montag alle getestet. Noch sei dafür genug Materials vorhanden, versicherte Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) zum Schulstart.
Zudem werden die Regeln verschärft: Beim Lollitest geben die Kinder erstmals auch eine zweite, sogenannte Rückstellprobe mit ab. Sollte der Pooltest positiv sein, kann mit der Rückstellprobe individuell nachvollzogen werden, welches Variety infiziert ist. Ungeimpfte Lehrer und sonstige Beschäftigte müssen darüber hinaus an Präsenztagen auch außerhalb des Testrhythmus einen Antigen-Selbsttest vornehmen oder einen Nachweis eines negativen Bürgertests vorlegen. Das entspricht der allgemein geltenden 3G-Regel am Arbeitsplatz.
Die Assessments würden einen wichtigen Beitrag dazu leisten, „das Infektionsgeschehen in der Gesellschaft insgesamt wirksam zu kontrollieren“, sagte Gebauer zu den Regeln. Der Sprecher der CDU-Kultusminister, Hessens Schulminister Alexander Lorz, hatte darauf hingewiesen, dass Schüler „die am besten getestete Bevölkerungsgruppe überhaupt“ seien.
Debatte um Impfpflicht
Zugleich wird immer stärker über eine allgemeine Impfpflicht debattiert, auch in den ersten Sitzungswochen des Bundestags im neuen Jahr. Die SPD-Fraktion hat für Dienstag eine Anhörung mit Experten geplant. Auch andere Fraktionen beraten über ihre Positionen.
SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese wies Meldungen zurück, dass die Impfpflicht wegen des parlamentarischen Terminplans möglicherweise erst im Mai oder Juni komme. „Der Februar hat in der Tat nur eine Sitzungswoche. Bundestag und Bundesrat können aber natürlich jederzeit Sondersitzungen ansetzen, falls erforderlich“, sagt Wiese der Nachrichtenagentur Reuters. „Aber auch ohne Sondersitzungen ist ein Beschluss im ersten Quartal machbar.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will sich nicht auf einen Zeitplan für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht festlegen. „Der Bundeskanzler überlässt es dem Bundestag, wie er den Zeitplan jetzt gestalten will“, sagt Vizeregierungssprecherin Christiane Hoffmann. „Er ist der Meinung, dass es schnell gehen sollte.“ Einen eigenen Gesetzentwurf will die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP wohl nicht vorlegen. „Es soll Gruppenanträge aus dem Bundestag geben“, sagte Hoffmann. Für die Entscheidung soll der Fraktionszwang aufgehoben werden.
Mit Agenturmaterial
Mehr: Warum der Zeitplan von Kanzler Scholz für die Corona-Impfpflicht kippt