Ja, die Mannschaft muss entkernt werden
Logisch, dass Thomas Tuchel nach drei Niederlagen in einer Woche eigentlich gehen muss. Unlogisch, dass sich der Verein noch zu ihm bekennt. Bayern liegt am Boden, der Trainer ist seit Wochen ratlos. Und die Blamage beim VfL Bochum hat einen üblen Verdacht nahegelegt.
Auch wenn grundsätzlich kein Sportler und keine Mannschaft absichtlich verliert: Diese scheint – womöglich unterbewusst – gegen ihren Trainer gespielt zu haben. Oder zumindest nicht alles abgerufen zu haben, was sie kann. Es wäre kein Wunder. Warum sollten Matthijs de Ligt, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Thomas Müller oder Eric Maxim Choupo-Moting sich über die Maßen für einen Coach zerreißen, der ihnen immer wieder das Vertrauen entzieht, sie auf die Bank setzt oder gar öffentlich kritisiert? Zumal die Titel quasi außer Reichweite für die Bayern sind.
Natürlich würde auch das dafür sprechen, die Mannschaft großflächig umzubauen. Viel schwerer wiegt allerdings der Fakt, dass die Bayern-Achse nicht nur für den Niedergang des FC Bayern verantwortlich ist, sondern auch für den der deutschen Nationalmannschaft. Wenn die besten deutschen Mannschaften Trainer verschleißen, wenn Hansi Flick, Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel an den Spielern verzweifeln, dann liegt es ganz offensichtlich an denen.
Ganz klar: Bayern muss die Mannschaft nach der Saison entkernen und sich von den Spielern trennen, die nicht das Zeug für Bayern (Choupo-Moting, Dayot Upamecano, Bouna Sarr) oder den Niedergang in den vergangenen dreieinhalb Jahren zu verantworten haben (Kimmich, Goretzka, Leroy Sané, Serge Gnabry, Manuel Neuer).