Die Vorzüge eines Stromers gepaart mit der Reichweite eines Verbrenners? Plug-in-Hybride sind derzeit enorm gefragt. Experten hingegen halten die Autos sogar für gefährlich. Im Podcast erfahren Sie die Gründe.
Mehr als jeder zehnte Neuwagen ist inzwischen ein Plug-in-Hybrid: Allein im März wurden 35.580 von ihnen erstmals zugelassen. Viele Käufer entscheiden sich für diese Antriebstechnik, um die Vorteile von Verbrenner und Elektroauto zu kombinieren – und dadurch auch die Umwelt zu entlasten.
In Wahrheit sei der Plug-in-Hybrid „reines Marketing der Autoindustrie“, sagt Don Dahlmann. Gemeinsam mit Richard Gutjahr moderiert er den Podcast „Ladezeit“ von t-online, in dem die Mobilitätsexperten alle Fragen rund ums Elektroauto beantworten.
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Nichts weiter als getarnte Verbrenner seien Plug-in-Hybride, ergänzt Gutjahr. Denn erstens könnten sie kaum abgasfrei fahren (meist nur etwa 70 Kilometer weit). Und zweitens erhöht das Gewicht des E-Antriebs den Spritverbrauch drastisch. Anstatt die Umwelt zu schonen, werden Plug-in-Hybride also zur zusätzlichen Belastung. „Eine gefährliche Erfindung“, lautet Gutjahrs Fazit.
Was ist ein Plug-in-Hybrid?
Das Hybridauto kombiniert einen Verbrenner (meist einen Benziner) mit einem E-Motor. Dessen Batterie lädt sich durch den Verbrennungsmotor und durch Rekuperation auf, also durch die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen. Beim Plug-in-Hybrid (auch PHEV genannt wegen seiner englischen Bezeichnung Plug-in Hybrid Electric Vehicle) lässt sich der Akku auch an der Steckdose aufladen. Er bietet eine sehr geringe elektrische Reichweite, sein hohes Gewicht von etwa 200 Kilogramm wiederum erhöht deutlich den Spritverbrauch. Käufern eines solchen PHEV zahlt die Bundesregierung bislang dennoch eine hohe Förderprämie aus.
Warum gibt es dann diese Autos?
Der Umwelt nutzen Plug-in-Hybride also nicht. Wem aber dann? Die Antwort liegt im Flottenverbrauch der Autohersteller, erklärt Dahlmann. Er unterliegt strengen Grenzwerten, die insbesondere die deutschen Autohersteller mit ihren SUV-Schwergewichten und deren gewaltigem CO2-Ausstoß kaum erfüllen können.
Rein rechnerisch hätten Plug-in-Hybride aber einen sehr geringen Verbrauch. Sie stoßen demnach nur wenig CO2 aus. Dahlmann nennt das Beispiel des Audi Q5 Plug-in. „Der hat ein Gewicht von 2,1 Tonnen und wird auf dem Papier vom Hersteller mit 2,2 Liter Verbrauch und 46 Gramm CO2 angegeben“, sagt der Experte.
Das seien Phantasiewerte, ergänzt Gutjahr. Tests hätten gezeigt: Der wahre Verbrauch des Audi (und damit auch sein CO2-Ausstoß) läge um ein Vielfaches höher. Aber der Autoindustrie helfen diese Phantasiewerte dabei, Milliardenstrafen für zu viel CO2 zu umgehen.
Und noch etwas sei skandalös am Plug-in-Hybrid, sagt Dahlmann. Dabei geht es übrigens um Ihr Geld – völlig egal, ob Sie ein solches Auto fahren oder nicht. Mehr darüber erfahren Sie in der neuen Folge von „Ladezeit“, dem Podcast zur Elektromobilität von t-online.
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