Durch eine einfache Tastenkombination auf dem Bediendisplay im Fahrstuhl soll der Transport in die gewünschte Etage schneller erfolgen. Stimmt das?
Egal, ob man spät dran ist oder einfach nicht warten möchte: Wenn der Fahrstuhl (gefühlt) in jeder Etage hält, kann das durchaus Nerven, aber auch Zeit kosten. Mit einem Trick soll der Transport bis zum gewünschten Stockwerk schneller gehen. Was ist der Trick? Und funktioniert er wirklich?
Der Trick
Im Internet kursiert ein Kniff, mit dem der Fahrstuhl bis zur gewünschten Etage durchfahren und dabei den Haltewunsch anderer, draußen wartender Aufzugpassagiere ignorieren soll.
Der Trick lautet wie folgt:
- Drücken Sie mit einer Hand auf den „Tür schließen“– beziehungsweise den entsprechenden Symbolknopf.
- Mit der anderen Hand betätigen Sie nun den Knopf für das Zielstockwerk.
- Halten Sie beide Knöpfe so lange gedrückt, bis sich die Fahrstuhltür geschlossen hat.
Durch die Tastenkombination soll eigentlich Rettungskräften oder der Polizei ermöglicht werden, schnellstmöglich in das gewünschte Stockwerk zu gelangen, heißt es im Internet.
Zwei Experten sagen, ob der Trick funktioniert
t-online hat bei mehreren Aufzugherstellern nachgefragt, ob es sich bei dem Tipp um einen echten Lifehack oder eher eine Mär handelt.
„Kurz gesagt: Derartige Tastenkombinationen und Geheimcodes gehören in die Welt der Aufzugsmythen“, erklärt Jan Steeger, Head of Communication & Marketing bei Schindler. „Natürlich ist es möglich, sogenannte Vorzugsfahrten in der Aufzugssteuerung zu programmieren. Etwa, damit der Penthousebewohner oder Vorstandschef ungestört in die Tiefgarage fahren kann.“ Derartige Vorzugsfahrten werden jedoch nicht durch Tastenkombinationen aktiviert, sondern sind an bestimmte Etagen gebunden oder werden per Schlüsselschalter oder Keypad aktiviert, ergänzt Steeger.
Auch TK Elevator hat auf unsere Nachfrage reagiert. Hier ist die Antwort: „Es gibt Möglichkeiten, die ‚Priority Call‘-Funktion zu aktivieren.“ Laut Unternehmen kann dies auf drei Arten geschehen: „Mit einem sogenannten Prioritätsschlüssel, mit einer Code-Karte anstelle des Schlüssels – mit der gleichen Funktion – oder mit einem maßgeschneiderten Softwareprogramm, das durch gleichzeitiges Drücken der Türschließ- und einer entsprechenden Etagentaste einen Prioritätsruf erlaubt“, erklärt die Pressestelle von TK Elevator gegenüber t-online.