Nach der Insolvenz sucht die deutsche Großbäckerei Lila Bäcker für zwei Drittel ihrer Filialen Investoren. Die Situation führt zum Verlust von Hunderten Arbeitsplätzen.
Die Zukunft der insolventen Großbäckerei Lila Bäcker hat sich dramatisch verschlechtert. Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens könnte der Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff nach gescheiterten Verhandlungen mit potenziellen Investoren nur 160 der ursprünglichen 232 Filialen weiterführen. Etwa 500 der 1.600 Mitarbeitenden würden ihre Arbeitsplätze verlieren.
Das Insolvenzverfahren sei am 1. Januar 2024 eröffnet worden. Davor hätten die Mitarbeitenden bis Ende Dezember 2023 Insolvenzgeld erhalten. Nur zwei Tage vor Weihnachten scheiterten Gespräche über eine Gesamtlösung für das Unternehmen.
Energiepreise spielen eine Rolle
Die Geschäftsführerin Viola Kaluza führt die prekäre Lage auf schwierige Marktbedingungen zurück, darunter gestiegene Energie- und Rohstoffpreise sowie allgemeine Kaufzurückhaltung. Zusätzlich belasten der erhöhte Mindestlohn und die gestiegene Mehrwertsteuer in Cafés das Unternehmen, hieß es.
Während bei zwei Gesellschaften Entlassungen unvermeidlich sind, stehen die Aussichten für die Mäkelbörger Kuchenmanufaktur und die Holding-Gesellschaft vergleichsweise gut.
Für die Kunden bedeutet die Schließung der Filialen ebenfalls eine Veränderung. Lila Bäcker, auch bekannt als „Unser Heimatbäcker“, ist unter anderem in Norddeutschland eine bekannte Marke.
Das Unternehmen betreibt Filialen hauptsächlich in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein. In diesen Regionen ist es für seine Bäckereiprodukte und Cafés bekannt und hat dort eine starke Präsenz aufgebaut.