Eine Frau spielte bei „Das Supertalent“ mit ihrer Vagina Flöte. Die Szenen sorgten bundesweit für Empörung – haben für den Sender aber wohl keine Konsequenzen.
Nachdem zahlreiche Beschwerden bei der NLM eingegangen waren, wurde der Auftritt geprüft. „Die Szene wird juristisch und unter Gesichtspunkten der Medienwirkung auf Kinder und Jugendliche bewertet“, bestätigte Professor Christian Krebs, Direktor des Instituts in Niedersachsen, auf Anfrage von t-online. Mehr dazu lesen Sie hier.
Kein Fall von Pornografie
Offenbar ist die NLM jetzt zu dem Schluss gekommen, dass „kein Anfangsverdacht auf einen Verstoß gegen Bestimmungen des Jugendschutzes in Rundfunk und Telemedien vorliege“, wie das Medienmagazin „dwdl.de“ berichtet. Es handele sich nämlich nicht um einen Fall von Pornografie, die Gesamttendenz sei nämlich nicht ausschließlich auf sexueller Stimulation angelegt und überschreite nicht eindeutig die „im Einklang mit allgemeinen gesellschaftlichen Wertevorstellungen gezogenen Grenzen“.
Außerdem handele es sich bei den umstrittenen Szenen nicht um einen „potenziell entwicklungsbeeinträchtigenden Medieninhalt“ für das angesprochene Publikum ab zwölf Jahren. „Auch die Gefahr einer Nachahmung sehen wir nicht“, hieß es weiter. Die Kandidatin sei „keine (attraktive) Identifikationsfigur für Kinder und Jugendliche“, die Show habe „nichts mit dem Alltag“ zu tun.
Die Zuschauer hatten den Auftritt als „geschmacklos“ oder „unterirdisch“ bezeichnet und teilweise sogar zum Boykott vom „Supertalent“ aufgerufen. „Das ist eine Familienshow, diese Szene gehört da nicht rein. Das ist peinlich“, schrieb etwa ein Nutzer auf Instagram. „Sowas sollte man nicht im Fernsehen zeigen“, stimmte jemand weiteres zu.