Jahrelang sind die Immobilienpreise in Hannover gestiegen. Nun gibt es bei gebrauchten Wohnungen und Häusern eine Veränderung.
Bis auf Neubauten sind Häuser und Wohnungen in Hannover günstiger geworden. Das geht aus dem Niedersächsischen Landesgrundstücksmarktbericht 2024 hervor. Das liegt sicherlich auch daran, dass das Interesse an Immobilienkäufen leicht gesunken ist.
Der mittlere Kaufpreis für Ein- und Zweifamilienhäuser in der Stadt Hannover lag 2023 bei 525.000 Euro. Im Vorjahr betrug er noch 575.000 Euro. Ähnliche Preisstürze sind auch in anderen Teilen Niedersachsens zu erkennen.
Allerdings müsse man hier auch die Entwicklungen der vergangenen Jahre beachten, sagte der Vorsitzende des Oberen Gutachterausschusses in Niedersachsen: „Was rein zahlenmäßig nach einem enormen Preisverfall aussieht, relativiert sich, wenn man berücksichtigt, dass im Jahr 2020 das Preisniveau als bereits sehr hoch eingestuft wurde und seinerzeit von Überhitzung die Rede war“, wird Andreas Teuber in einer Pressemitteilung zitiert. „Das derzeitige Preisniveau liegt über dem des Jahres 2020, aber unterhalb dem des Jahres 2021.“
Bei dem Median von 525.000 Euro in Hannover handelt es sich weiterhin um den landesweiten Höchstwert. Im Mittel am günstigsten waren 2023 Häuser im Landkreis Holzminden (150.000 Euro).
Preisgefälle zwischen Stadt und Land nimmt leicht ab
In den vier größten niedersächsischen Städten Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Osnabrück waren die mittleren Preise von Ein- und Zweifamilienhäusern von 2022 nach 2023 im Durchschnitt um 12 Prozent rückläufig. In den vier preisgünstigsten Landkreisen (Holzminden, Northeim, Goslar und Lüchow-Dannenberg) betrug der mittlere Preisrückgang dagegen nur 3 Prozent.
Damit bestätigte sich laut Innenministerium der bereits in den vergangenen Jahren erkennbare Trend: Das Preisgefälle zwischen Großstädten und ländlich geprägten Regionen nimmt leicht ab.
Wohnungen: Diese Quadratmeterpreise wurden erzielt
Reihenhäuser und Doppelhaushälften kosteten 2023 in Hannover im Mittel 414.000 Euro (Vorjahr: 449.000 Euro). Und auch bei gebrauchten Eigentumswohnungen gaben die Kaufpreise nach. Der mittlere Quadratmeterpreis lag bei 2.890 Euro. 2022 hatte ein Quadratmeter Wohnfläche noch für im Mittel 3.260 Euro den Besitzer gewechselt. Für Wohnungen in der Region Hannover fiel der Wert von 2.500 auf 2.200 Euro.
Der Grundstücksmarktdatenbericht fasst jährlich die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt zusammen. Die Daten basieren auf beurkundeten Grundstückskaufverträgen, also auf den tatsächlich erzielten Preisen. Bei dem mittleren Wert handelt es sich jeweils um den Median. Für diesen reiht man alle Werte auf. An der Stelle, an der es genau gleich viele größere wie kleinere Werte gibt, befindet sich der Median. Sein Vorteil im Vergleich zum Durchschnitt: Er ist robust gegen Ausreißer, also gegen Werte, die sich stark von den anderen unterscheiden.