Um einen Schaden vom Unternehmen abzuwenden, gibt Hans-Christian Limmer seine Stellung als Gesellschafter der bekannten Burgerkette auf. Er soll in ein Treffen von Rechtsextremen involviert gewesen sein.
In Potsdam haben sich nach Recherchen des Medienhauses „Correctiv“ im November Rechtsextreme getroffen, um Pläne für eine sogenannte „Remigration“ zu schmieden. Eingeladen hatte demnach unter anderem der Gesellschafter der Restaurantkette „Hans im Glück“, Hans-Christian Limmer. Die Restaurantkette erklärte nun, ihr Gesellschafter sei bei der Veranstaltung nicht anwesend gewesen, gebe seine Gesellschafterstellung im Unternehmen dennoch auf. Auch bei der Kette „Pottsalat“, bei der Limmer ebenfalls Gesellschafter ist, werde er von dieser Position zurücktreten.
„Herr Dr. Limmer war bei der in Rede stehenden Veranstaltung nicht anwesend und teilte uns mit, wie bestürzt er selbst über die Forderungen war, die dort erhoben wurden“, schreibt das Unternehmen in seiner Pressemitteilung. Es zeigte sich „überrascht und bestürzt über die öffentlichen Vorwürfe“.
Limmer tritt von Gesellschafterstellung zurück
Limmer habe die Geschäftsführung, den Inhaberkreis und das Team bereits im Vorfeld der Berichterstattung informiert, dass diese Vorwürfe gegen ihn erhoben werden würden und er sich gegenüber „Correctiv“ „mit unmissverständlichen Worten von den oben genannten Remigrationsforderungen distanziert“.
Um Schaden vom Unternehmen abzuwenden, habe Limmer dennoch angeboten, seine Gesellschafterstellung umgehend aufzugeben, teilt „Hans im Glück“ mit. Die Mitgesellschafter des Unternehmens nehmen das Angebot demnach an.
„Wir wurden von der Berichterstattung überrumpelt“
Auch die Restaurantkette „Pottsalat“ distanziert sich. In einem kurzen Statement auf Facebook ist zu lesen: „Wir haben mit der heute veröffentlichten Sache nichts zu tun und deshalb vorsorglich schon mal unser Logo geändert“. In dem Logo, das sowohl auf den Kanälen in den sozialen Medien als auch auf der Webseite des Unternehmens getauscht wurde, prangt nun ein durchgestrichenes Hakenkreuz.
„Wir wurden von der Berichterstattung überrumpelt“, sagt „Pottsalat“-Geschäftsführer und -Mitgründer Ben Küstner in einem Statement, das t-online vorliegt. „Ich kann versichern, dass Herr Limmer noch nie Einfluss auf unsere Personalpolitik genommen oder unser Unternehmen in sonstiger Weise ideologisch geprägt hat“, so Küstner weiter. Limmer habe auch „Pottsalat“ angeboten, sich als Gesellschafter zurückzuziehen, um Schaden von der Firma abzuwenden. Die dafür notwendigen juristischen Vorbereitungen seien bereits angelaufen.
Die Gruppe in Potsdam, zu der Akteure von AfD, „Identitärer Bewegung“ und der CDU-nahen Werteunion anwesend waren, schmiedete laut „Correctiv“ Pläne, Menschen mit Migrationshintergrund – unabhängig vom Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft – aus Deutschland zu vertreiben. Das Konzept der „Remigration“ ist in dem Verständnis der Rechten verfassungsfeindlich. Mehr dazu und zu dem Treffen lesen Sie hier.