Er gab sich offenbar als Gutmensch aus, dann missbrauchte er der Anklage zufolge zwei Brüder aus der Ukraine. Damit diese schweigen, drohte er mit Abschiebung.
Vor dem Hamburger Landgericht muss sich von Freitag an ein 43-Jähriger verantworten, dem sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen wird. Zudem legt die Staatsanwaltschaft ihm Nötigung sowie Herstellung kinderpornografischer Inhalte zur Last. Insgesamt geht es um 20 Straftaten.
Von März 2022 bis April 2023 soll der Mann, ein Angestellter im öffentlichen Dienst, zwei damals neun und elf Jahre alte Brüder an mehreren Tagen sexuell missbraucht und davon Fotos gemacht haben. Laut Anklage verhalf der 43-Jährige der Familie der Opfer Anfang März 2022 zur Flucht aus der Ukraine nach Deutschland. In der Zeit danach habe er sich als eine Art Beschützer dargestellt. Einem der Jungen habe er während des Tatzeitraumes mehrfach mit Abschiebung gedroht. Nach Angaben eines Gerichtssprechers erstatteten die Eltern der Brüder schließlich Anzeige.
Der nicht vorbestrafte Angeklagte soll zudem zwischen November 2021 und April 2023 bei Reisen nach Thailand mehrfach Jungen im Alter von sechs bis zehn Jahren sexuell missbraucht und davon Bilder gemacht haben. Bis zur Durchsuchung seiner Wohnung im Juli 2023 soll der Mann 783 Bild- und sechs Videodateien mit kinderpornografischem Inhalt auf Datenträgern aufbewahrt haben. Das Gericht hat nach Angaben eines Sprechers sechs Prozesstage bis zum 27. März angesetzt.