Nicht nur Lothar Matthäus sieht Aleksandar Pavlović längst als Kandidat für die Nationalelf. Im Gespräch mit t-online formuliert der Bayern-Jungstar nun selbst einen großen Traum.
Aus der Allianz Arena berichtet Julian Buhl
Für Lothar Matthäus ist der Fall bereits klar: Für ihn hat sich Aleksandar Pavlović mit seinen Leistungen beim FC Bayern längst auch für eine Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft empfohlen. „Ja, freilich“, sagte der Ex-Bayern-Kapitän und Sky-Experte nach dem 2:1-Sieg der Bayern am Samstagabend gegen Leipzig auf die Frage, ob der 19-Jährige denn einer für die DFB-Elf sei.
Matthäus gab Bundestrainer Julian Nagelsmann auch gleich noch den dringenden Tipp mit auf den Weg, nicht mehr allzu lange mit einer Nominierung des Jungstars zu warten. Pavlović ist nämlich in München geboren und aufgewachsen, hat aber serbische Wurzeln. Der defensive Mittelfeldspieler könnte also nicht nur für die deutsche, sondern auch für die serbische Nationalelf spielen. Zuletzt lief er für die U20-Auswahl des DFB auf. Dennoch könnte er sich bei der Auswahl der A-Nationalelf noch umentscheiden. „In zwei Jahren ist es zu spät“, mahnte Matthäus.
Nagelsmann hat den Bayern-Jungstar aber wohl längst auf dem Zettel. t-online stellte bereits Anfang Februar die sich nun immer mehr aufdrängende Frage, ob sich mit Pavlović die große EM-Überraschung anbahnt. Auf den möglicherweise bereits bestehenden Kontakt mit Nagelsmann angesprochen, reagierte Pavlović schon damals mit einem vielsagenden, verlegenen Lachen.
Pavlović: „Die Heim-EM wäre schon ein Traum von mir“
Dazu könne er nichts sagen, betonte er nur. Und reagierte nun zunächst ähnlich zurückhaltend, als t-online ihn auf die nahende Nominierung des DFB-Kaders für die im März anstehenden Länderspiele ansprach und fragte, ob er mit besonderem persönlichen Interesse darauf schaue. „Das werden wir sehen, wenn es so kommen sollte. Da weiß ich noch nichts“, sagte er und grinste erneut spitzbübisch dabei.
Aber ist die reale Möglichkeit, bei der Heim-EM mit der deutschen Nationalelf zu spielen, nicht ein großer Traum für ihn, den er bereits im Hinterkopf hat? „Natürlich. Das wäre schon ein Traum von mir“, sagte er auf diese Frage zu t-online. „Das wäre sehr schön.“ Sich dafür in den nächsten Wochen mit weiteren starken Leistungen bei Bayern empfehlen zu können, sei „auf jeden Fall eine große Extra-Motivation“, so Pavlović.
Den Kader für die beiden Länderspiele am 23. März (21 Uhr) in Lyon gegen Frankreich und drei Tage später (20.45 Uhr) in Frankfurt gegen die Niederlande will Bundestrainer Julian Nagelsmann am 14. März bekannt geben. Mittlerweile wäre es schon gar keine allzu große Überraschung mehr, wenn Pavlović tatsächlich Teil davon wäre.
Ist Pavlović die perfekte Ergänzung zu Kroos und Gündoğan?
Mit Rückkehrer Toni Kroos und Kapitän İlkay Gündoğan sind zwei Plätze im zentralen Mittelfeld zwar bereits fest vergeben. Allerdings könnte Pavlović genau die passende Ergänzung als defensiv ausgerichteter Abräumer und Stratege sein, die Nagelsmann noch sucht. Genau in dieser Rolle überzeugte Pavlović in dieser Saison bei Bayern immer wieder. Beim 2:1 am Samstag gegen Leipzig gelang ihm das erneut.
Während Joshua Kimmich auf die Rechtsverteidigerposition rückte, wo ihn Nagelsmann ab sofort auch wieder in der Nationalelf einplant, übernahm er dessen Position im Zentrum. Dort bestach er einmal mehr mit seiner Unaufgeregtheit und Klarheit im Spiel. Er eroberte sowohl vor Harry Kanes Pfostenkopfball (5.) als auch vor Leroy Sanés Großchance (34.) den Ball am eigenen Sechzehner und leitete beide Angriffe schnell und klug ein. Pavlović verdiente sich so die t-online-Note 2. (Die komplette Einzelkritik des FC Bayern lesen Sie hier.)
Eine ähnliche Rolle hatte er zuvor schon unter anderem in den Topspielen in Dortmund (4:0) und gegen Stuttgart (3:0) übernommen, in denen er ebenfalls in der Startelf stand. Auch dabei fiel er nicht nur mit seiner ruhigen, schnörkellosen Spielweise, vielen gewonnenen Zweikämpfen sowie Ballkontakten und einer starken Passquote, sondern auch mit jeweils einem Assist positiv auf.