Zürich Erneut kommt eine Altlast die Credit score Suisse womöglich teuer zu stehen. Die Großbank erwartet im Rechtsstreit mit dem Oligarchen Iwanischwili ein Urteil zum Nachteil einer Lebensversicherungs-Tochter im Steuerparadies Bermuda, wie Credit score Suisse am späten Mittwochabend mitteilte. Dies könnte die Financial institution bis zu 500 Millionen Greenback kosten.
Die Credit score Suisse habe für den Fall bereits Rückstellungen gebildet. Es werde jedoch noch geprüft, ob für das erste Quartal 2022 weiteres Kapital beiseitegelegt werden muss, heißt es in der Mitteilung der Financial institution weiter.
Damit zeichnet sich ein Sieg für den georgischen Milliardär und Ex-Premierminister Bidsina Iwanischwili in einem jahrelangen Rechtsstreit gegen die Großbank ab. Iwanischwili conflict Kunde der Credit score Suisse und hatte nach eigenen Angaben zwischenzeitlich über eine Milliarde Greenback bei der Financial institution gebunkert. Einen großen Teil des Vermögens hatte die Financial institution aus steuerlichen Gründen über eine Lebensversicherungspolice auf den Bermudainseln verwaltet.
Iwanischwilis Kundenberater, Patrice Lescaudron, veruntreute jedoch im großen Stil Gelder. Er hatte zwischen 2010 und 2015 Millionen zum eigenen Vorteil abgezweigt. 2018 verurteilte ihn ein Genfer Gericht wegen Betrugs und Urkundenfälschung zu fünf Jahren Gefängnis und 130 Millionen Schweizer Franken Schadensersatz. 2020 nahm sich Lescaudron das Leben.
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Iwanischwili und weitere ehemalige Kunden von Lescaudron sehen jedoch eine Mitschuld der Financial institution. Sie haben die Credit score Suisse unter anderem in Bermuda und in Singapur verklagt. In der Schweiz ermittelt die Staatsanwaltschaft Genf gegen die Financial institution.
Komplexe Versicherungsstrukturen im Fokus
Iwanischwili fordert von der Financial institution einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Die Financial institution hat einen Vergleich wegen der hohen Forderungen bislang abgelehnt. Mit dem bevorstehenden Urteil auf Bermuda dürfte der georgische Ex-Premier seinem Ziel nähergekommen sein. Ein Sprecher Iwanischwilis lehnte einen Kommentar ab. Die Financial institution kündigte an, „alle verfügbaren rechtlichen Maßnahmen zu verfolgen“.
Der Prozess in Bermuda wirft auch ein Schlaglicht auf die Praxis der Financial institution, für superreiche Kunden komplexe Versicherungsstrukturen in Steueroasen aufzusetzen. Die Lebensversicherungspolice, die die Financial institution für Kunden wie Iwanischwili aufgelegt hat, diente der Steuerersparnis. Gemanagt wurden die Vermögen aus der Schweiz.
Im Laufe des Gerichtsverfahrens wurde öffentlich, dass die Financial institution nur wenige Mitarbeiter auf Bermuda beschäftigte, deren Funktionen oftmals unklar waren. Dabei soll Prozessbeobachtern zufolge zwischenzeitlich ein niedriger zweistelliger Milliardenbetrag bei der CS-Lebensversicherungstochter auf Bermuda gebunkert worden sein.
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