New York Susan Arnold weiß, worauf sie sich einlässt, wenn sie zum Jahreswechsel zur Aufsichtsratsvorsitzenden von Walt Disney aufrückt. Die Managerin sitzt bereits seit 14 Jahren im Kontrollgremium des US-Unterhaltungskonzerns. Nun wird sie den langjährigen Disney-Chef Bob Iger ersetzen, der 2020 seinen CEO-Posten niedergelegt hat und nun auch sein Amt als „Chairman of the Board“ abgibt.
Damit übernimmt zum ersten Mal in der 98-jährigen Geschichte von Disney eine Frau diese Place. Die aus der Industriestadt Pittsburgh stammende Managerin hat zunächst quick drei Jahrzehnte lang bei dem Konsumgüterkonzern Procter & Gamble Karriere gemacht und ist dort zur Präsidentin aufgestiegen. Anschließend wechselte sie zur Investmentgesellschaft Carlyle Group.
Erfahrung als Aufseherin hat Arnold nicht nur bei Disney gesammelt, sie saß auch mehrere Jahre im Kontrollgremium der Quick-Meals-Kette McDonald’s. „Susan ist eine unglaublich geschätzte Managerin, deren Erfahrungsschatz, unverrückbare Integrität und begründetes Urteil von unschätzbarem Wert für das Unternehmen waren, seit sie im Board im Jahr 2007 angefangen hat“, sagte Iger über seine Nachfolgerin.
Iger selbst warfare lange Zeit Alleinherrscher über Disney. Wie viele andere amerikanische Unternehmenslenker hatte er lange sowohl den CEO- als auch den Chairman-Posten inne. Doch zuletzt sind immer mehr Konzerne davon abgerückt.
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Arnold hat es regelmäßig in die Liste der „100 mächtigsten Frauen weltweit“ des US-Magazins „Fortune“ geschafft. Das „Wall Avenue Journal“ zählte sie schon vor zwei Jahrzehnten zu den Frauen, die „man im Auge behalten sollte“. Arnold hatte einen Sitz im Vorstand der gemeinnützigen Organisation Catalyst, die Frauen in der Wirtschaft fördert.
„Gerissen good, authentisch, spaßig“, so beschreibt sie der Berater Dennis Shuler von Kinetic Consulting in einem LinkedIn-Put up. „Eine der besten Führungspersönlichkeiten, für die ich je gearbeitet habe“, urteilt Bracken Darrell, CEO des Computerzubehörherstellers Logitech über sie. Und weiter: „Ihr bemerkenswerter Führungsstil und ihre Menschlichkeit berühren das Geschäft, aber vor allem die Menschen.“ Für viele Supervisor sei sie ein positives Beispiel.
Zusammenarbeit mit dem neuen CEO Bob Chapek
In ihrer Place als Vorsitzende des Aufsichtsrats von Disney muss Arnold nun mit dem CEO Bob Chapek zusammenarbeiten, dem Nachfolger von Iger in dieser Place. Arnold und Chapek kennen sich seit vielen gemeinsamen Jahren bei Disney – Arnold saß ja bereits als unabhängiges Mitglied im Aufsichtsrat, und Chapek hatte die Verantwortung für die Freizeitparks inne.
Chapek warfare 2020 nach drei Jahrzehnten bei Disney zum CEO aufgestiegen – und wurde sofort von der Coronapandemie unter Druck gesetzt. Nach nur wenigen Tagen im Amt ließ er sämtliche Freizeitparks schließen, die vier Kreuzfahrtschiffe andocken und konzentrierte sich noch stärker auf Disneys neuen Fokus: das Streaming-Geschäft.
Denn der amerikanische Unterhaltungskonzern hat heute deutlich mehr im Angebot als lustige Zeichentrickfilme und die heile Erlebniswelt in Florida, Kalifornien, Schanghai oder Paris. In Igers Amtszeit fiel die erfolgreiche Übernahme der Animations-Studios von Pixar, für die Disney mehr als sieben Milliarden Greenback zahlte. Hinzu kam für jeweils vier Milliarden Greenback Marvel Leisure und Lucasfilm, zudem unterschrieb Iger im Jahr 2019 die Übernahme des Unterhaltungsgeschäfts von Rupert Murdochs „twenty first Century Fox“.
Damit hat Disney heute Zugriff auf Erfolgsserien wie die Simpsons, auf sämtliche Disney-Filmklassiker und auf Blockbuster wie Star Wars und Avengers. Mit Disney plus hat der Konzern 2019 ein Paket für Familien auf den Markt gebracht, das heute bereits 118 Millionen Abonnenten hat. Und weil die Menschen in der Pandemie viel Zeit zu Hause auf dem Couch verbringen mussten, haben sie das Angebot ausgiebig genutzt. Das erklärte Ziel von Disney ist es, bis 2024 insgesamt 260 Millionen Abonnenten zu gewinnen.
Mit Arnold und Chapek sitzen nun zwei Supervisor an den wichtigen Schaltstellen, die beide wenig Affinität zu dem Showbiz in Hollywood haben. Während Vorgänger Iger auf Hollywood-Partys ein häufig gesehener Gast warfare, den Kontakt zu Agenten und Schauspielern pflegte und sich selbst auch als kreativen Kopf sah, konnten Arnold und Chapek mit der Glitzerwelt wenig anfangen. Sie haben sich lieber ganz auf das Geschäft konzentriert.
Den Fokus noch stärker auf das Streaming-Geschäft legen
Und weil zuletzt das Streaming-Geschäft so intestine lief, hat Chapek sich nun noch stärker darauf konzentriert. So soll etwa zentral entschieden werden, ob ein bestimmter Movie zuerst im Kino gezeigt wird – oder auf den Streaming-Plattformen. Dieser Ansatz kommt vor allem in Hollywood nicht besonders intestine an.
Gerade die Entscheidung, bestimmte Filme zum Kinostart gegen einen einmaligen Aufpreis gleichzeitig per Streaming den Abonnenten zur Verfügung zu stellen, verärgert viele Schauspieler, bei denen oft ein Großteil der Bezahlung von dem Erfolg in den Kinos abhängt.
Das hat zuletzt der Streit mit Schauspielstar Scarlett Johansson gezeigt. Sie hatte in dem Marvel-Movie „Black Widow“ die Superheldin Natasha Romanoff gespielt und dafür eine Gage von 20 Millionen Greenback ausgehandelt. Weitere 50 Millionen Greenback hätten über den Erfolg an der Kinokasse kommen sollen. Als Disney während der Pandemie entschied, den Movie gleich auf Disney plus zu zeigen, klagte Johansson gegen den Konzern. Es folgte ein öffentlich ausgetragener Streit, der im Oktober 2021 mit einer Einigung endete.
Das Verhältnis zwischen Hollywood und den Streaming-Anbietern gehört additionally für Arnold und Chapek zu den größten Herausforderungen. Disney kann zwar auf einen vollen Katalog an Filmen und Serien zurückgreifen. Aber der Konzern muss auch neues Materials produzieren, um die Zuschauer zu halten, und dafür braucht er prominente Schauspieler.
Die 67-jährige Arnold muss zudem entscheiden, wie stark sie sich in die operativen Entscheidungen einbringen will: Wird sie ebenso vorgehen wie ihr Vorgänger Iger, der noch ein gewaltiges Wort mitzureden hatte? Oder wird sie ihre Rolle eher aus der Distanz wahrnehmen?
Ihre Arbeit wird sich auf jeden Fall nicht darauf beschränken, Filme auszusuchen. Schließlich haben Chapek und Arnold von Iger nicht nur eine riesige Sammlung an Inhalten geerbt, sondern auch einen hohen Schuldenberg, der stark auf die Fox-Übernahme zurückgeht. Auch den gilt es abzutragen.
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