Im Streit um seinen Polizeischutz verlor Prinz Harry vor Gericht. Offizielle Dokumente geben jetzt Einblick in das Verfahren – und die Argumentation des 39-Jährigen.
Prinz Harry ging gerichtlich dagegen vor, dass er nach seiner Ausreise in die USA in Sicherheitsfragen herabgestuft worden war. Seiner Ansicht nach sei die Sicherheitsbewertung nicht an den Status als „arbeitender Royal“ geknüpft. Das Gericht um den Vorsitzenden Richter Sir Peter Lane sah das anders – und fällte am Mittwoch ein Urteil gegen den 39-Jährigen.
Prinz Harry muss jedoch nicht gänzlich auf Polizeischutz verzichten. Fortan soll eine Einzelfallbewertung entscheiden, wann der zweifache Vater bei Aufenthalten im Vereinigten Königreich von Sicherheitsbeamten des Staates begleitet wird. Ein Prozedere, mit dem Harry nicht einverstanden ist. Vor Gericht wurde es persönlich.
„Ich möchte den Namen dieser Person erfahren“
Laut der britischen Boulevardzeitung „Daily Mail“ geht aus den Gerichtsdokumenten hervor, dass Prinz Harry eine klare Forderung an den Richter stellte. Er wollte wissen, welcher Regierungsmitarbeiter für die Entscheidung, seine Sicherheitsbewertung herabzustufen, verantwortlich sei. „Ich möchte den Namen dieser Person erfahren“, soll der Ehemann von Herzogin Meghan gesagt haben.
Weiter soll Prinz Harry die Gefahren für ihn und seine Familie mit der Situation seiner Mutter verglichen haben. Prinzessin Diana wurde nach ihrer Scheidung des damaligen Prinz Charles unentwegt von Paparazzi belagert. Im August 1997 ereignete sich im Rahmen einer Verfolgungsjagd ein Autounfall in Paris – die 36-Jährige verstarb wenig später im Krankenhaus an den Folgen ihrer Verletzungen.
Prinz Harry fühlt sich unsicher
Vor Gericht soll Prinz Harry erläutert haben, dass er sich bei Besuchen in Großbritannien zuletzt ebenfalls unsicher gefühlt habe. Bei den Wellchild Awards in Kew, West London, hätten ihn Paparazzi im Juni 2021 in die Enge getrieben. Aufgrund der fehlenden Sicherheitskräfte sei es ihm vorgekommen, als sei er „leichte Beute“. Anschließend habe er eine gerichtliche Überprüfung seines Sicherheitsstatus in die Wege geleitet.
Mit dem Ergebnis des Verfahrens ist Prinz Harry nun unzufrieden. Bereits wenige Stunden nach der Entscheidung des Gerichts kündigte einer seiner Sprecher an, dass der Sohn von König Charles III. in Berufung gehen wolle. Sollte er erneut verlieren, könnten laut „Mirror“ Kosten in Höhe von mehr als eine Million Pfund, umgerechnet rund 856.000 Euro, auf ihn zukommen. Da er sowohl seine Anwaltskosten als auch die Ausgaben des Innenministeriums tragen müsste.