Der deutsche Rekordmeister verzweifelt in der eigenen Arena an den Norddeutschen und kassiert eine unerwartete Niederlage. Dabei wird es am Ende dramatisch.
Der FC Bayern München hat im Rennen um die deutsche Meisterschaft einen herben Dämpfer kassiert. Der deutsche Rekordmeister verlor am Sonntagnachmittag des 18. Spieltags 0:1 (0:0) zuhause gegen Werder Bremen. Mitchell Weiser (59.) sorgte für den Treffer des Tages gegen engagierte, aber im Abschluss unglückliche Münchner. Damit hat Spitzenreiter Bayer Leverkusen nun zumindest vorübergehend schon sieben Zähler Vorsprung, die Bayern haben aber noch ein Nachholspiel und könnten durch einen Sieg zumindest wieder auf vier Zähler verkürzen.
Dabei hatten die Bayern sogar Glück, dass Schiedsrichter Marco Fritz ein Kontertor von Werder-Stürmer Justin Nijanmah in der 25. Minute auf Intervention des VAR zurücknahm. Jens Stage hatte vor dem erfolgreichen Bremer Konter Bayern-Spielmacher Jamal Musiala per Foul vom Ball getrennt, was Fritz in der Live-Ansicht zunächst nicht so bewertet hatte.
So lief das Spiel:
Nach dem Kurz-Trainingslager in Portugal wirkten die Bayern-Stars in der Allianz Arena wie eingefroren. Tuchel bewertete die Tage an der Algarve vor dem Anpfiff bei DAZN noch als „einem guten Impuls“. Blöd, dass davon dann rein gar nichts auf dem Rasen zu sehen war. Statisch, ohne Hingabe, ohne Inspiration und ohne Tempo plätscherte das Angriffsspiel dahin. Und im Gegensatz zum Vorbild Bayer Leverkusen verpufften auch die einstudierten Münchner Ecken-Varianten komplett.
Ein Schuss von Leroy Sané und eine von Werder-Torwart Michael Zetterer entschärfte Chance von Dayot Upamecano waren die karge Offensivausbeute der Bayern vor der Pause.
Und Werder? Agierte kompakt und nach vorne auch ohne Nationalspieler Marvin Ducksch und Leonardo Bittencourt (beide Gelbsperre) mutig. Was fehlte, war lange Zeit nur die verdiente Belohnung. Das Tor von Nijnmah zählte nicht. Und Bayern-Kapitän Neuer lenkte bei einer Flugeinlage einen abgefälschten Schuss des starken Weiser mit den Fingerspitzen zur Ecke (24.). Die Bremer Serie von bis Sonntag 28 sieglosen Partien gegen Bayern schien sich fortzusetzen.
Bremens Torwart hielt den Sieg fest
Auf einen Impuls von der Bank mit Thomas Müller oder Leon Goretzka verzichtete Tuchel überraschend zur Halbzeitpause. Harry Kane schoss auf der Distanz (50.), aber einen Hallo-Wach-Effekt hatte die Aktion nicht. Vielmehr kam der große Moment von Weiser, der erst Alphonso Davies ausspielte und den Ball dann aus spitzem Winkel unter die Latte drosch.
Jetzt musste Tuchel reagieren. Müller, Goretzka und Tel kamen. Der Bayern-Druck nahm zwangsläufig zu. Sané prüfte Zetterer, weitere aufregend Szenen im Werder-Strafraum (79.). Bremens Torwart stand in der Schlussphase ständig im Blickpunkt, ehe er mit seinen Feldspieler-Kollegen den großen Sieg bejubeln konnte.