Der Forensiker Mark Benecke wagt sich an das Thema Klimawandel. Bei einem Vortrag macht er eine drastische Vorhersage.
Eigentlich ist der Mark Benecke bekannt für seine anschaulichen Erläuterungen zu Mordfällen, vor allem wenn es um forensische Aspekte geht. Jetzt sprach der Biologe vor Kölner Studenten über den Klimawandel und seine bereits sicht- und fühlbaren Auswirkungen.
Der 53-Jährige warnte bei einer Vorlesung an der Hochschule für Finanzwirtschaft und Management davor, wie sich unser Leben auf der Erde schon bald verändern könnte. Konkret sieht Benecke einen „Höllensommer“ auf uns zukommen. Die Temperaturen seien schon jetzt „nicht nur ungewöhnlich, sondern katastrophal“. Und er wird in seinem Vortrag noch drastischer: „Ich kann ihnen aus der Erfahrung der letzten Jahre mit großer Sicherheit sagen, dass wir den Höllensommer des Jahrhunderts und Jahrtausends kriegen werden.“
Auf X waren Beneckes Aussagen umstritten. Zum einen sei der Biologe kein Klimaexperte, zum anderen seien Vorhersagen auf das Wetter im Sommer eher schwierig. „Ich will ja keinesfalls einem Kriminalbiologen widersprechen, aber es gibt keine Ansatzpunkte dafür, dass wir in Deutschland den Höllensommer des Jahrtausends bekommen. Global kann es durchaus sein, dass wir im Durchschnitt am oberen Ende dessen landen, was man bisher kennt“, schrieb der Meteorologe Jörg Kachelmann auf X.
Das Jahr hat zumindest sehr warm begonnen, global gesehen. So ist der Februar der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung gewesen. Auch die Messungen von Temperaturen in den Ozeanen sehen Rekorde, wie das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus erst vor wenigen Tagen mitteilte.
Die Lufttemperatur an der Erdoberfläche habe durchschnittlich 13,54 Grad Celsius betragen, teilte der Dienst mit. Das seien 0,81 Grad mehr als im Schnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020 und 0,12 Grad mehr als im bisher wärmsten gemessenen Februar im Jahr 2016. Die von Copernicus genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind aber auch frühere Daten verfügbar. Auch der Januar hatte bereits Temperaturrekorde gebrochen.
Benecke benannte in seinem Vortrag vor den Wirtschaftsstudenten, der auch auf YouTube veröffentlicht wurde, auch Schuldige. Das Profitdenken vieler Unternehmen sei ein großes Problem, es stehe Klimamaßnahmen im Wege. „Deswegen fackelt die Erde ab – oder säuft ab – beides gleichzeitig“, so der Wissenschaftler. Aber auch Verbraucher müssten umdenken, mahnte er, zum Beispiel weniger Auto fahren und weniger Fleisch essen.