Damit die Außenministerin früher nach Berlin konnte, soll ein Extra-Regierungsflieger gestartet sein. Von der Union kommt Kritik.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich offenbar einen Extra-Flieger der Flugbereitschaft der Bundeswehr nach Dänemark beordert. Im August 2022 war Baerbock in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, ihr Rückflug sollte um 18.20 Uhr gehen, berichtet die „Bild“. Doch ein Termin entfiel kurzfristig, und Baerbock wollte den Rückflug dem Bericht zufolge um knapp drei Stunden vorziehen.
Das war jedoch nicht ohne weiteres möglich, heißt es in dem „Bild“-Bericht weiter, die Piloten konnten wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeit nicht früher starten. Aus diesem Grund sei eine zweite Maschine gestartet, um eine weitere Crew von Köln nach Kopenhagen zu bringen. Diese sei anschließend leer zurückgeflogen.
„Rechtzeitig für Anschlusstermine“ wieder nach Berlin
Das Außenministerium teilte der „Bild“ mit, dass die Flugbereitschaft sichergestellt habe, „dass die Delegation rechtzeitig für Anschlusstermine der Ministerin nach Berlin zurückkehren konnte“. Das Auswärtige Amt (AA) bestätigte, dass der Termin in Kopenhagen weggefallen ist. Nach „Bild“-Informationen könnte es sich bei den Anschlussterminen um ein regierungsinternes Telefonat und eine parteiinterne Videokonferenz handeln.
Kritik kam von der Union. „Typisch grüne Doppelmoral: Steuern für Flugtickets erhöhen, Klimaschutz predigen und dann die Flugbereitschaft für den persönlichen Komfort ausreizen. Das geht gar nicht“, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber.
Baerbock hatte bei Amtsantritt betont, möglichst klimaschonend reisen zu wollen. Das AA prüfe vor jeder Reise Alternativen zur Flugbereitschaft, wie etwa die Nutzung von Zügen oder Linienflügen. Doch nach Informationen von t-online nutzte Baerbock während ihrer Amtszeit fast immer die Flugbereitschaft. Mehr dazu lesen Sie hier.