Köln Demnächst heißt es: „Willkommen im Metaversum!“ Der Fußballklub Manchester Metropolis baut gemeinsam mit Sony eine virtuelle Nachbildung seines Stadions. Followers sollen die Möglichkeit erhalten, bei jedem Spiel reside dabei zu sein – unabhängig davon, wo sie sich physisch befinden. Dies teilten beide Unternehmen kürzlich mit. Das Projekt befinde sich noch in der Anfangsphase.
Zunächst nähmen Digital-Actuality-Spezialisten eine Kartierung des Stadions vor. Sony steuere das Bildanalyse-Wissen sowie die Hawk-Eye-Technologie bei, ein computergestütztes System zur Verfolgung von Bällen.
In zwei bis drei Jahren könnten Fußballbegeisterte Teil des Geschehens auf der virtuellen Tribüne sein. Mithilfe einer Digital-Actuality-Brille erleben sie dann ein Spiel „hautnah“ aus verschiedenen Blickwinkeln, obwohl sie tatsächlich zum Beispiel zu Hause auf dem Couch sitzen.
Manchester Metropolis kann so viele Eintrittskarten für ein Spiel absetzen, wie Nachfrage vorhanden ist, weil das virtuelle Stadion nie voll ist. Allein der Verkauf dieser Tickets dürfte viel Geld in die Kasse des Klubs spülen. Was das Metaversum für die Fernsehübertragungsrechte bedeutet, bleibt abzuwarten.
High-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Das Beispiel zeigt, welche Möglichkeiten das Metaversum eröffnet – und weshalb zunehmend auch Anleger in seinen Bann gezogen werden. Erstmals verwendete Neal Stephenson 1992 den englischen Ausdruck Metaverse im Roman „Snow Crash“. „Im Buch taucht die Bevölkerung in eine virtuelle Welt ab und trifft sich in Kind von Avataren, additionally Abbildern ihrer selbst“, erklärt Markus Richert, Finanzplaner beim Kölner Vermögensverwalter Portfolio Idea, das aus seiner Sicht „nächste große Ding“.
Immer mehr Unternehmen stellten ihre Pläne für ihre Vermischung von virtueller und realer Welt vor. „Aktuell plant der Modekonzern H&M einen Laden im Metaversum in Kooperation mit der Digital-Actuality-Plattform Ceek“, sagt Richert. Bisher hätten vor allem Luxusmarken die virtuelle Designermode angeboten.
Tatsächlich gelingt dies in Kooperation mit Onlineplattformen und -spielen. So arbeitet Gucci mit Roblox zusammen, Balenciaga mit Fortnite/Epic Video games und Louis Vuitton mit Riot Video games. Wie Mark Hawtin, Funding Director bei GAM Investments, zu berichten weiß, hat der virtuelle Gucci-Retailer während seiner zweiwöchigen Öffnungszeit rund 20 Millionen Besucher angezogen.
Medien zufolge wechselte eine virtuelle Gucci-Handtasche für mehr als 4000 US-Greenback den Besitzer. „Laut der US-Financial institution Morgan Stanley“, führt Hawtin weiter aus, „könnte der operative Gewinn in US-Greenback der gesamten Luxusmarkenbranche durch die Likelihood des breiteren Metaversums bis 2030 einen Zuwachs von 25 Prozent verzeichnen.“ Picture sei alles – insbesondere in der virtuellen Welt.
„Auch im Bereich Design und Produktion dürfte das Metaversum eine große Rolle spielen“, glaubt Hawtin. Der Flugzeugbauer Boeing habe vor Kurzem die Schaffung einer auf Digital Actuality (VR) und Augmented Actuality (AR) basierenden digitalen Fabrik angekündigt.
Der Boeing-Chef selbst habe eingeräumt, dass 70 Prozent der Qualitätsprobleme auf Mängel im Designprozess zurückzuführen seien. Durch die Schaffung einer 3D-Umgebung, gepaart mit Robotern, die miteinander kommunizieren, und indem Mechaniker auf der ganzen Welt mit Hololens-Headsets von Microsoft ausgestattet und verbunden werden, werde es seiner Ansicht nach möglich sein, den Prozess zu verbessern.
„Überall liegen Chancen für zahlreiche Branchen“, sagt Hawtin – im Einzelhandel durch virtuelle Verkaufsräume, in der industriellen Konstruktion und Fertigung, der 3D-Analytik, bei Produktvorführungen und virtuellen Rundgängen. Weitere Beispiele kursieren im Netz: Onlinedating-Plattformen eröffnen virtuelle Single-Welten, Occasion-Web sites veranstalten virtuelle Konzerte, und Popstars verkaufen Merchandising-Artikel an ihre Avatar-Followers.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Im Metaversum, sagt Richert, „wird das Geld nicht nur mit dem Verkauf von VR- und AR-Brillen verdient. Viel Potenzial liegt in der Möglichkeit, in den virtuellen Welten Besitz zu haben. Machbar wird dies durch die Blockchain. Kryptowährungen und Non-Fungible-Token können zur tragenden Säule werden.“
Anleger können bisher kaum gezielt in den beginnenden Pattern investieren. Eine Klassifizierung von Firmen als Metaverse-Firm ist noch nicht möglich. Aber einige Unternehmen stecken viel Geld in die virtuelle Realität. Fb hat sich in Meta Platforms umbenannt und will 2022 eine zweistellige Milliardensumme in US-Greenback in seine „Actuality Labs“ stecken.
Microsoft begründet die aktuelle Megaübernahme des Spieleentwicklers Activision Blizzard auch mit Ambitionen des Konzerns im Metaversum. Apple und Google wiederum basteln unabhängig voneinander an einer VR-/AR-Brille.
Hinweise auf Unternehmen, die ins Metaversum eintauchen, liefert der Mitte 2021 aufgelegte Roundhill Ball Metaverse ETF (ISIN: US53656F4173). Der Börsenindexfonds wird in Deutschland nur in Berlin gehandelt. Die Umsätze sind sehr dünn. Orders sollten daher stets mit Restrict versehen werden.
Das Produkt ist nur für risikofreudige Anleger geeignet. Wie dem Factsheet vom 31. Dezember 2021 zu entnehmen ist, sind die größten Positionen in absteigender Reihenfolge: Nvidia, Meta Platforms, Roblox, Microsoft, Unity Software program, Snap, Autodesk, Apple, Sea und Amazon.
Die hohe Nachfrage nach Technik für Rechenzentren und Grafikkarten hatte das Geschäft von Nvidia zuletzt stark angekurbelt. Im vierten Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 53 Prozent auf nun mehr 7,6 Milliarden Greenback.
Gerade in den Bereichen Gaming und Information-Middle verbuchte Nvidia Rekordumsätze. Auch den Gewinn hat der Technologiekonzern steigern können.
Analysten halten Nvidia für die virtuellen Welten intestine aufgestellt. Unter dem Namen Omniverse betreibe der US-Hersteller von Grafikkarten eine offene Plattform für Entwickler. Diese könnten in einem gemeinsamen virtuellen Raum zusammenarbeiten und Apps, Softwareerweiterungen und Microservices erstellen und verkaufen. Ähnliches geschehe auf der Roblox-Plattform.
Hier könnten Nutzer Spiele programmieren und die Angebote anderer Nutzer spielen. Wer sein Programm der Group zum Spielen freigibt, könne dafür Geld verlangen, und Roblox kassiere eine Provision. Seit März 2021 notiert die Roblox-Aktie an der Börse.
Vom Hoch bei 134 Euro im November ist das Papier auf aktuell rund 41 Euro abgestürzt. Das ist die harte Realität – in die müssen Anleger nach einem Ausflug ins Metaversum zurück. Entsprechende Vorsicht bei Investments ist additionally angebracht.
Mehr: Sexismus, Rassismus, Diskriminierung – Das Metaversum hat ganz reale Probleme