Die Europäische Union unterstützt einen seit langem erwarteten Seekorridor, der den Transport von Hilfsgütern von Zypern an die Küste von Gaza ermöglicht, bestätigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag bei einem Besuch im Hafen von Larnaca.
Die von Zypern geführte Initiative mit dem Namen „Amalthea“ wird von westlichen und arabischen Partnern unterstützt, darunter den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Dies wird einen Anstieg der humanitären Hilfslieferungen ermöglichen, die seit Kriegsausbruch durch die von Israel kontrollierten Landwege stark eingeschränkt wurden.
Bei einer Rede in Larnaka an der Südküste Zyperns sagte von der Leyen, dass die EU-Exekutive auch weitere Optionen in Betracht ziehen könne, darunter den Fallschirmabwurf humanitärer Fracht nach Gaza. Der Block hat den Palästinensern in diesem Jahr bereits Hilfe in Höhe von 250 Millionen Euro zugesagt.
„Der Seekorridor kann die Not des palästinensischen Volkes wirklich verbessern, aber parallel dazu werden wir unsere Bemühungen fortsetzen, humanitäre Hilfe auf allen möglichen Wegen bereitzustellen“, sagte der Kommissionspräsident in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Zyperns Präsident Nikos Christodoulides .
Der Seekorridor soll an diesem Wochenende offiziell eröffnet werden. Ein erster Pilotbetrieb soll entweder am Samstag oder Sonntag starten, wenn die richtigen Bedingungen gegeben sind.
Dies geschieht nur wenige Stunden, nachdem Präsident Biden in seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation bestätigt hat, dass die USA einen Hafen an der Küste des Gazastreifens errichten werden, um die Lieferung lebensrettender Hilfe zu beschleunigen.
Pläne zur Eröffnung eines Seekorridors nach Gaza wurden erstmals vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach dem Gipfeltreffen des Europäischen Rates Ende Oktober veröffentlicht.
Hochrangige zypriotische Diplomaten sagten Euronews jedoch, dass der Plan erst verwirklicht wurde, als die USA intervenierten und ihr diplomatisches Gewicht nutzten, um Israel davon zu überzeugen, die Nutzung der Küste des Gazastreifens für humanitäre Zwecke zuzulassen.
Unsere Journalisten arbeiten an dieser Geschichte und werden sie aktualisieren, sobald weitere Informationen verfügbar sind.
