Die Preise am Immobilienmarkt liegen inzwischen höher als vor der Pandemie.
(Foto: AP)
New York Bruno Ricciotti ist Gründer und Co-Chef des Maklerhauses Bond New York, das sich auf mittel- und hochpreisige Wohnungen spezialisiert hat. Gegründet 2000, zählt es mit einem ausgewiesenen Auftragsvolumen von einer Milliarde Greenback im Jahr 2021 zu den großen Immobilienbüros der Stadt.
Herr Ricciotti, New York galt zu Beginn der Coronapandemie als Geisterstadt. Wie ist die State of affairs heute?
Es warfare eine Achterbahnfahrt. 2021 warfare die Stadt für vier Monate wie zugesperrt, es warfare beängstigend. Professional Tag starben über 1000 Leute an Covid. Sie konnten sich auf die Mitte der Tenth Avenue legen, weil es keinen Verkehr gab. Höchstens sind Krankenwagen vorbeigefahren. Doch mittlerweile ist die Lage wieder völlig anders: New York ist rasend schnell zurückgekommen. Es klingt nach einem Klischee, wie resilient die Stadt gegenüber Krisen ist, aber es bewahrheitet sich immer wieder.
Der Gründer und Chef des Immobilienmaklers Bond New York hält die Coronapandemie für überstanden.
Wie zeigt sich diese Achterbahnfahrt am Immobilienmarkt?
Es warfare eine Wendung um 180 Grad. Wir durften 2021 zeitweise keine Residences zeigen. Der Verkaufsmarkt warfare für sechs Monaten wie eingefroren. Doch dann haben die Verkäufe wieder beim Vorkrisenniveau angesetzt. Das Volumen und die Preise steigen aktuell rapide. Während der Pandemie sind die Preise um 40 bis 50 Prozent eingebrochen – nun liegen sie zehn bis 40 Prozent über ihrem Ausgangswert. Bei Bond hatten wir den besten Januar seit 22 Jahren, und im Februar lag das Volumen noch einmal doppelt so hoch wie im Januar.
Was ist der Grund für die starke Erholung?
Während der Pandemie haben ein Drittel der Einwohner Manhattan verlassen, sind aufs Land gezogen oder zurück in ihre Heimatländer. Jetzt kommen die Leute zurück. Die Nachfrage übersteigt das Angebot um den Faktor zwei. Monatsmieten von 40.000 Greenback sind keine Seltenheit. Das ist New York. Und die Leute, die aktuell hierherkommen, haben mehr Geld, als ich es je zuvor erlebt habe.
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Wer kommt denn da zurück?
Zuerst kamen die Mediziner. Mittlerweile aber auch viele Tech-Leute, von Fb, Google und Co. Die Tech-Konzerne haben im großen Stil neue Büros eröffnet. Auch die Käufer aus dem Ausland sind zurück, die 2021 komplett gefehlt haben. Neu ist der Development, dass Leute bei Firmen in anderen Städten arbeiten, aber dank Homeoffice nach New York ziehen, einfach weil sie in eine spannende Stadt wollen. Das habe ich in all den Jahren nicht erlebt.
Was macht der Homeoffice-Development mit dem Büroimmobilienmarkt?
Der bleibt weiter in der Krise, befürchte ich. Unsere Zentrale ist in einem 42-stöckigen Gebäude: 90 Prozent der Büros sind verwaist. Die Leute wollen auch nach der Pandemie nicht zurück ins Workplace – und fordern das bei ihrem Arbeitgeber ein.
Fürchten Sie bei Wohnimmobilien eine neue Blase?
Nein. Es gibt immer kleine Blasen, aber ich sehe nichts, was einen Crash wie 2008 triggern könnte. Die Preise werden weiter steigen, 2022 wird wild.
Herr Ricciotti, vielen Dank für das Interview.
Mehr: Corona-Frühling: Wie sich der Immobilienmarkt in New York neu sortiert