Atomendlager in Salzgitter
Zweifel an Zeitplan für Konrad – Ministerium bleibt optimistisch
17.04.2025 – 08:07 UhrLesedauer: 2 Min.
Trotz kritischer Recherchen hält das Bundesumweltministerium am Starttermin für das Atomendlager in Salzgitter fest. Genehmigungshürden könnten bremsen.
Trotz neuer Berichte über mögliche Verzögerungen beim niedersächsischen Endlager Konrad in Salzgitter sieht das Bundesumweltministerium keine Gefahr für das Projektstartziel in den frühen 2030er Jahren. Recherchen von BR und NDR stellen den offiziellen Zeitplan zwar infrage – das Ministerium verweist aber auf laufende Vorbereitungen und sieht keinen Grund zur Sorge.
In Salzgitter südlich von Braunschweig wird das ehemalige Eisenerz-Bergwerk derzeit zum Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle umgebaut. Auch die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) teilte mit: „Das Endlager Konrad in Salzgitter wird derzeit errichtet und soll in den frühen 2030er Jahren seinen Betrieb aufnehmen.“
Recherchen der beiden öffentlich-rechtlichen Sender hatten zuvor Zweifel gesät. Insbesondere wasserrechtliche Genehmigungshürden im Schacht könnten laut den Berichten zu jahrelangen Verzögerungen führen oder den Start des Lagers gefährden. Die Sender berufen sich dabei auf interne Dokumente und Aussagen aus dem Genehmigungsverfahren.
Hintergrund der jetzigen Problematik sei eine Änderung der Trinkwasserverordnung im Jahr 2023, die erneute Nachweise zur Einhaltung von Grenzwerten nötig mache. Dies sei aber auch „nichts Neues“ sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums und in der Vergangenheit immer wieder gelungen.
Es gehe dabei beispielsweise um den Nachweis, dass bestimmte Chemikalien nur in sehr begrenzten Mengen aus den eingelagerten Abfallbehältern austreten und das Grundwasser belasten können.
Das niedersächsische Umweltministerium betont, dass der bisherige Zeitplan weiterhin gelte. Gleichzeitig räumt ein Sprecher ein: Niemand könne aktuell mit Sicherheit sagen, ob der Zeitplan auch eingehalten werde. Schon in der Vergangenheit hatte sich das Projekt mehrfach verzögert. Die Unsicherheit bleibt – trotz politischer Gelassenheit.