Zur nächsten Saison sucht der FC Bayern einen neuen Trainer. Zinédine Zidane soll ein Kandidat sein. Ein Name, der begeistert – doch passt das?
Es war eine Nachricht, die für Aufsehen sorgte: Thomas Tuchel muss seinen Posten als Trainer des FC Bayern im Sommer räumen. Bereits wenige Tage bevor diese Entscheidung verkündet wurde, soll der Rekordmeister sich mit Zinédine Zidane beschäftigt haben.
Erst Weltstar auf dem Platz, dann Welttrainer an der Seitenlinie – er wäre eine Bereicherung für die ganze Bundesliga. Aber wie wahrscheinlich ist es wirklich, dass Zidane nach München kommt? Und könnte das überhaupt passen?
Die ersten Berichte kamen aus Italien vom „Corriere dello Sport“, dann übernahmen „Bild“ und Sky hier in Deutschland. Der Name Zidane sei schon bei den Bayern diskutiert worden, eine Kontaktaufnahme sei allerdings noch nicht erfolgt. Eine insgesamt heikle Angelegenheit, denn Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen hatte Tuchel unmittelbar nach der 2:3-Blamage gegen den VfL Bochum eine Garantie gegeben, dass er zumindest noch am kommenden Samstag gegen Leipzig auf der Bank sitzen wird (mehr dazu lesen Sie hier). Dann folgte die Entscheidung über die Trennung zum Saisonende.
Dass Zidane FC Bayern könnte, steht wohl außer Frage. Der Franzose hat mit Real Madrid alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, allein dreimal die Champions League. Dabei hat er es verstanden, mit einer Mannschaft voller Stars zu arbeiten und Egos wie das von Cristiano Ronaldo zu zügeln. Sein großer Vorteil: Zinédine Zidane hat als Spieler ebenfalls alles gewonnen, unter anderem wurde er 1998 Weltmeister. Zu ihm schaut man auf, hat großen Respekt. Das wüssten auch die Bayern-Stars von Tag eins an.
Zidane hospitierte einst an der Säbener Straße
Die „Bild“ berichtete, dass Zidane die derzeitige Entwicklung bei den Bayern mit Interesse verfolgen soll. Dazu passt: Der ehemalige Weltklassespieler hospitierte im März 2015 an der Säbener Straße, als die Bayern noch von Pep Guardiola trainiert wurden. „Bayern ist ein großer Klub, zählt zu den Top 5 der Welt, ist aber gleichzeitig sehr familiär geblieben. Ich bin sehr beeindruckt“, sagte er damals. Ob sich daran was geändert hat? Die Bayern haben in den letzten Jahren die Bundesliga dominiert und auch in Europa Aufsehen erregt. Das dürfte Zinédine Zidane – trotz der derzeitigen Bayern-Krise – ebenfalls nicht entgangen sein.
Eine Barriere dürfte sein, dass Zidane kein Deutsch spricht. Neben Französisch beherrscht er jedoch Italienisch und Spanisch perfekt. Und: Er hat seit seinem Aus bei Real Madrid im Sommer 2021 kein Jobangebot mehr angenommen – obwohl es davon einige gab. Unter anderem kursierten häufig Gerüchte um einen Wechsel in die Wüste, zudem fällt der Name Zidane immer wieder, wenn es um eine eventuelle Neubesetzung beim französischen oder algerischen Nationalteam geht. Zidane hat algerische Wurzeln und soll erst im Januar eine Millionen-Offerte des algerischen Verbandes abgelehnt haben, wie beIN Sports berichtete.
Dazu ließ er aber keine Zweifel daran, in Zukunft wieder als Coach arbeiten zu wollen: „Es ist immer mein Ziel, wieder Trainer zu werden. Zurzeit nehme ich mir mehr Zeit für andere Dinge. Aber das Ziel ist es, zurückzukommen.“ Ist das Ziel am Ende vielleicht der FC Bayern?
Eins ist klar: Zidane ist der begehrteste Trainer-Junggeselle auf dem Markt und kann sich seinen nächsten Posten in Ruhe aussuchen.