Bei der Zellteilung gibt es die Begriffe Mitose und Meiose. Die beiden Kernteilungen besitzen Gemeinsamkeiten, meinen aber nicht dasselbe.
Die Mitose steht im Griechischen für „Faden“ und bezeichnet die einfache Teilung von Zellkernen. Aus einer Zelle bilden sich zwei identische Tochterzellen. Die Meiose steht für „Verminderung“ und lässt genetisch verschiedene Zellkerne entstehen.
Mitose und Meiose einfach erklärt
Es handelt sich in beiden Fällen um Methoden der Kernteilung bei eukaryotischen Zellen, das heißt bei Zellen mit nur einem Zellkern. Diese kommen beim Menschen, aber auch bei Pflanzen oder Pilzen vor.
Die Mitose dient der Vermehrung von Zellen. Daher dürfen die Tochterzellen keine genetischen Unterschiede zur Mutterzelle aufweisen.
Bei der Meiose wird auch von Reifeteilung gesprochen. Es entstehen Keimzellen, die für die Befruchtung während der sexuellen Fortpflanzung notwendig sind.
Mitose und Meiose beim Menschen
Die Mitose spielt sich beim Menschen in beinahe allen wachsenden Zellen ab. Der Prozess der Meiose bleibt auf die Keimdrüsen beschränkt. Beim Menschen dauert die Mitose etwa einen Tag. Die Meiose braucht deutlich länger. Die Spermatogenese, also die Bildung der Spermien, ist in etwa vier Wochen abgeschlossen. Für die Oogenese, also die Entwicklung einer befruchtungsfähigen Eizelle, ist von mehreren Jahren bis Jahrzehnten auszugehen. Dies lässt sich damit erklären, dass zum Zeitpunkt der Geburt alle Eizellen im Körper bereits angelegt sind. Die Ausreifung der Eizellen setzt jedoch erst mit der Pubertät ein.
Mitose oder Meiose – die wesentlichen Unterschiede
Es handelt sich um Kernteilungen mit verschiedenen Funktionen. Der Ort des Vorgangs unterscheidet sich ebenso wie das Ergebnis. Folgende Übersicht liefert die wichtigsten Unterscheidungskriterien auf einen Blick:
- Mitose: Körperzellen vermehren
- Meiose: Keimzellen/Geschlechtszellen bilden
- Mitose: wachsende Zellen
- Meiose: Keimdrüsen (Hoden und Eierstöcke)
- Mitose: mit der Mutterzelle identisch
- Meiose: mit der Mutterzelle nicht identisch
Ablauf von Mitose und Meiose
- Prophase
- Metaphase
- Anaphase
- Telophase
In der Prophase ziehen sich die Chromosomen, die Träger der Erbanlagen, zusammen. Während sich die Kernmembran auflöst, gehen die Spindelpole auseinander. In der Metaphase findet die Neuordnung der Chromosomen in der Kernmitte statt. Die Chromatiden, Teile der Chromosomen mit dem größten Anteil an DNA, zieht es zu den Polen hin. In der Telophase löst sich der Spindelapparat, eine Proteinstruktur, auf und es kommt zum Einschnüren der Zelle. Nach der Teilung sind zwei diploide Tochterzellen entstanden, also Zellen mit einem zweifachen Chromosomensatz.
Bei der Meiose werden ebenfalls verschiedene Phasen unterschieden:
- Prophase: längste Phase, Chromosomen kondensieren
- Metaphase: Kernhülle löst sich auf, Spindelfasern heften sich an
- Anaphase: Chromosomenpaare trennen sich, Zellteilung wird vorbereitet
- Telophase: Spindelfasern werden abgebaut, Kernhülle bildet sich neu
Während der anschließenden Zytokinese, der Zellteilung, entstehen aus der Zelle zwei Tochterzellen mit jeweils einem einfachen Chromosomensatz.