Irgendwann während des Gesprächs entfährt es Peter Sloterdijk: „Mein Gott, Sie fragen so lange, bis ich mich wirklich in ein Orakel verwandle.“ So dynamisch, spiralenförmig und widersprüchlich gestalten sich die Wechselwirkungen von Technologie und Mensch, dass selbst ein Weltendeuter wie der philosophierende Bestsellerautor sich mitunter ins Orakelhafte versetzt fühlt.
Und dennoch hat Sloterdijk natürlich viel mehr als nur Vermutungen, wohin die Technologie die Menschheit noch führt. Wie im Gespräch auch schnell klar wird.
Herr Sloterdijk, viele Menschen haben Angst vor technologischen Veränderungen. Warum?
Veränderungsfurcht ist nichts Neues. Sofern sie nicht allgemeinkulturell ist, gründet sie nicht zuletzt in der christlichen Custom. Man spricht von Gottes Schöpfung – und Teufels Beitrag. Das ergibt einen passenden Romantitel – mitsamt dem Hinweis, dass Erfindungen nach dem sechsten Schöpfungstag bei uns im Verdacht stehen, diabolische Additive zu einer vollkommenen Schöpfung zu sein. Das macht Neophobie plausibel.
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Net und in unserer App für 4 Wochen kostenlos.
Weiter
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Net und in unserer App für 4 Wochen kostenlos.
Weiter