Ein Schicksal, das auch Matthias Opdenhövel ereilte. Der Moderator wurde im Rahmen der Sendung nicht ein einziges Mal erwähnt. Dabei hatte er fünf Jahre durch „Schlag den Raab“ geführt, bevor er 2011 von Steven Gätjen abgelöst wurde. Sein Nachfolger ließ sich bei der TV-Rückkehr seines ehemaligen Kollegen ebenfalls nicht blicken.
Matthias Opdenhövel ist im Konkurrenzkampf von RTL und ProSieben zuletzt ohnehin zwischen die Fronten geraten. Jahrelang hatte Elton die einstige Raab-Show „Schlag den Star“ moderiert. Doch vor einigen Monaten entschied ProSieben kurzerhand, dass diese Ära enden soll. Nachdem Elton immer öfter auch für die Konkurrenz tätig gewesen war, zog der Münchner Privatsender die Reißleine und trennte sich von Raabs langjährigem Weggefährten – und ersetzte ihn durch Matthias Opdenhövel.
Ob es senderinterne Verbote gibt, dass ProSieben-Stars nicht bei RTL auftreten dürfen und umgekehrt die gleichen Vorgaben gelten, ist offiziell nicht bestätigt. Medienexperte Jo Groebel meint bei t-online, dass solche Vertragsklauseln gar nicht nötig seien: „Wer die Branche kennt, der weiß auch – mit oder ohne Vertrag – um die informellen Regeln.“ Daher ist der 73-Jährige nicht überrascht, dass zahlreiche ProSieben-Gesichter die Raab-Rückkehr mieden: „Am Ende handelte es sich am Samstag ja um eine Dauerwerbesendung für die neuen Shows mit Raab. Da ist natürlich klar, dass man in so einem Kontext jetzt nicht die eigenen Aushängeschilder hinschickt, um für den Konkurrenzsender Werbung zu machen“, so der 73-Jährige zu t-online. „Das ist schlicht und einfach eine ganz massive Marketingangelegenheit gewesen, daher finde ich das nachvollziehbar“, führt er weiter aus.
ProSieben will sich auf t-online-Anfrage nicht zum Boxkampf äußern. „Es ist ein Grundgesetz der ProSieben-Kommunikation, dass wir nicht über andere und ihre Programme sprechen“, erklärt der stellvertretende Senderchef Christoph Körfer. Zuletzt wurde immer wieder deutlich, dass sich ProSieben zunehmend von seinem früheren Zugpferd Stefan Raab löst.
Laut Hannes Hiller, der seit knapp einem Jahr Senderchef ist, handelt es sich dabei um eine ganz bewusste Entscheidung: „Raab ist herausragende ProSieben-Geschichte. Ein Denkmal. Aber unsere Zukunft sieht anders aus“, sagte er kürzlich der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. So setze er vor allem große Hoffnungen in das Duo Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf. „Was Joko und Klaas und ihre Produktionsfirma, die Florida, immer wieder an Impulsen und verrückten Ideen liefern, ist für mich einmalig“, so der Medienmanager.