Mitte Januar, ein dürres Bündel Reet ragt aus dem mannshohen Container. Es ist der letzte sichtbare Rest des Friesenhauses, das bis vor ein paar Tagen noch gestanden hat. Das hier in List auf Sylt fast 400 Jahre lang stand – bis der Eigentümer es einen Tag vor Silvester ohne Genehmigung abreißen ließ.
Aus seiner Sicht gerade noch rechtzeitig, fürs neue Jahr hatten sich die Denkmalschützer vom Festland angekündigt. Jede Veränderung, jeder Umbau hätte ihn danach womöglich nicht nur sehr viel mehr Geld, sondern auch sehr viel mehr Zeit mit den Behörden gekostet.
„Kammholz GmbH“ steht in gelber Schrift auf dem Container: Sand, Kies, Entsorgungen. Der Name ist auf der Ferieninsel gerade in aller Munde. Denn Andreas Kammholz ist nicht nur Inhaber der Abrissfirma, sondern auch Eigentümer des historischen Hauses, das dem Ort 200 Jahre lang als Gasthof und sozialer Treffpunkt diente.
Demontage des eigenen wirtschaftlichen Fundaments
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