Metro steigert Umsatz deutlich – verdient aber weniger
Der Großhandelskonzern Metro hat angesichts der hohen Inflation und Zuwächsen im Geschäft mit der Belieferung von Hotels und Restaurants im zweiten Quartal ein deutliches Umsatzplus verbucht. In Russland ließ der Konzern aber Federn. Zudem sank der operative Gewinn. Ihre Jahresprognose bekräftigten die Düsseldorfer.
Metro habe im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 den Umsatz um 10,4 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro gesteigert, teilte der Düsseldorfer Konzern am Donnerstag mit. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) schrumpfte indes auch durch inflationsgetrieben höhere Kosten auf 111 (Vorjahr: 157) Millionen Euro. Unter dem Strich blieb nach Minderheiten ein auf 107 (Minus 284) verringerter Verlust.
“Wir sind mit einem Umsatzwachstum von über zehn Prozent (..) weiterhin voll auf Wachstumskurs”, sagte Metro-Chef Steffen Greubel. Er bekräftigte seine Jahresprognose. 2022/23 solle der Umsatz um fünf bis zehn Prozent zulegen, das Ergebnis je Aktie solle wieder positiv ausfallen, hatte Metro in Aussicht gestellt. Der bereinigte operative Ertrag (Ebitda) werde durch “inflationsbedingte Kostensteigerungen” aber um 75 Millionen bis 225 Millionen Euro schrumpfen.
Greubel treibt die Ausrichtung der Metro auf den Großhandel voran. Dazu baut er das Geschäft mit der Belieferung von Restaurants und Hotels aus und verzahnt das traditionelle Filial-Geschäft enger mit den Online-Aktivitäten des Düsseldorfer Konzerns. Zudem räumt Greubel auch im Metro-Reich auf – der Rückzug des Konzerns aus Indien wurde am Donnerstagmorgen endgültig besiegelt. Metro hatte auch Belgien den Rücken gekehrt. In Russland ist Metro indes weiter vertreten. Auch in der Ukraine betreibt der Konzern Märkte. Der Umsatz in Russland schrumpfte in lokaler Währung um über 14 Prozent, der operative Ertrag ging ebenfalls zurück