Düsseldorf Während russische Truppen weiter in Richtung der ukrainischen Hauptstadt Kiew marschieren und ihnen zuletzt auch ein Bombardement einer Kinder- und Geburtsklinik in der Stadt Mariupol zugeschrieben wurde, das weltweit für Entsetzen sorgt, verteidigt Russlands Präsident Wladimir Putin den Angriffskrieg weiterhin mit dem selbst erklärten Ziel, die Ukraine „entnazifizieren“ zu wollen. Sowohl der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski als auch die gesamte westliche Welt sehen darin lediglich einen haltlosen Vorwand Putins, mit dem er seine eigenen machtpolitischen Ziele mit aller Gewalt durchsetzen will.
Der Ukrainekrieg hat die Welt schlagartig verändert – das weiß auch Herfried Münkler. Er ist Historiker, Experte für Geopolitik und ehemaliger Professor an der Humboldt-Universität Berlin.
Wie verändert dieser Krieg unsere Weltordnung? Der Historiker ist überzeugt: „Eine regelbasierte und wertegestützte Weltordnung funktioniert im globalen Maßstab nicht mehr.“ Die USA könnten seit der Ära von George W. Bush und Barack Obama als US-Präsidenten nicht mehr als „Hüter der Weltordnung“ angesehen werden. Der Rückzug der amerikanischen Truppen aus Afghanistan im vergangenen Sommer battle dabei laut Münkler „die definitive Verabschiedung von dieser Hüterrolle“.
Münkler ist zudem davon überzeugt, dass der Krieg in der Ukraine eine globale nukleare Aufrüstung zur Folge haben wird. Welche internationalen Bündnisse brechen und welche stärker denn je wachsen könnten, erklärt Münkler in der neuen Folge von Handelsblatt At this time.
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Außerdem: Viele westliche Journalistinnen und Journalisten haben aufgrund des neuen Mediengesetzes Russland verlassen. „Allein das Benennen der Lage in der Ukraine als Krieg kann für die Journalisten vor Ort aktuell bis zu 15 Jahre Haft nach sich ziehen“, sagt Handelsblatt-Redakteurin Agatha Kremplewski. Sie erklärt, wie die aktuelle Lage in Russland aussieht und wie die Sanktionen des Westens die russische Bevölkerung treffen.
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