Düsseldorf Weil plötzlich Teile aus der Ukraine fehlen, müssen erstmals deutsche Automobilfabriken wegen des von Russland begonnenen Krieges die Produktion einstellen. Wie ein Volkswagen-Sprecher am Freitag bestätigte, ruht die Arbeit im VW-Werk in Zwickau in der kommenden Woche an vier Tagen zwangsweise. Auch in der „Gläsernen Manufaktur“ in Dresden bleiben die Beschäftigten an drei Tagen zu Hause.
Der Produktionsstopp an den beiden Volkswagen-Standorten geht vor allem auf fehlende Kabelbäume zurück, die bei Zulieferern in der Ukraine gefertigt werden. Derzeit werde noch geprüft, wie es mit der Autoproduktion in Zwickau und in Dresden in der übernächsten Woche weitergehe, ergänzte der Sprecher. Darüber seien derzeit noch keine konkreten Aussagen möglich. Das Werk in Zwickau hat quick 10.000 Beschäftigte, Dresden etwa 400.
Zwickau ist für Volkswagen aktuell der wichtigste europäische Standort für die Fertigung von Elektroautos. Dort produziert der Konzern nicht nur verschiedene Modelle aus der elektrischen ID-Baureihe der Kernmarke Volkswagen, sondern auch E-Fahrzeuge von Audi und Seat/Cupra. Quick 1200 Elektroautos der verschiedenen Marken werden am Tag normalerweise in Zwickau gefertigt. In Dresden werden ID.3-Fahrzeuge in kleinerer Stückzahl gebaut. Die VW-Fabriken in Hannover und Emden werden derzeit noch auf die Produktion von E-Fahrzeugen umgerüstet.
Wegen fehlender Halbleiter konnte Volkswagen schon im vergangenen Jahr in Zwickau nicht so viele Elektroautos fertigen wie geplant. Das verlangsamte die Elektrooffensive von Volkswagen bereits, durch den Ukrainekrieg hat VW nun weitere Versorgungsprobleme.
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„Als einer der weltgrößten Autohersteller mit 660.000 Beschäftigten beobachten wir den Angriff auf die Ukraine mit großer Sorge und Bestürzung“, hatte VW-Konzernchef Herbert Diess am Donnerstagmorgen unmittelbar nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gesagt. Man habe eine Taskforce eingerichtet, um die Lieferketten aufrechtzuerhalten. Volkswagen betreibt zudem im russischen Kaluga südwestlich von Moskau eine eigene Autofabrik.
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Es gehe nun vor allem darum, die Sicherheit der Beschäftigten in der Area zu gewährleisten, sagte Diess. In der Ukraine tätigen Mitarbeitern habe man bereits angeboten, sie auszufliegen.
Zentral- und Osteuropa sind für den nach Toyota zweitgrößten Autokonzern der Welt ein wichtiger Absatzmarkt. 2021 lieferten alle Marken der VW-Gruppe dort quick 660.000 Fahrzeuge aus. Die Kernmarke VW Pkw kam im vergangenen Jahr in der Area auf rund 206.000 verkaufte Neuwagen.