Frankfurt Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht die Zinsen im Euro-Raum weiter. Sie hebt den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent an. Der zurzeit noch wichtigere Zins, den Banken für ihre Einlagen bei der EZB bekommen, steigt von 2,0 auf 2,5 Prozent. Das gab die Notenbank am Donnerstagnachmittag bekannt. Außerdem erklärte die EZB, das Zinsniveau auch im März um 0,5 Prozentpunkte anheben zu wollen.
Experten und Investoren hatten mit einer Erhöhung in diesem Umfang gerechnet. Der Zinsschritt fällt damit so stark aus wie schon im Dezember. Notenbankchefin Christine Lagarde hatte nach der damaligen Entscheidung mehrere Zinserhöhungen in diesem Umfang in Aussicht gestellt.
Mit ihren Beschlüssen reagiert die Notenbank auf die hohe Inflation im Euro-Raum. Im Oktober hatte diese den bisherigen Höhepunkt bei 10,6 Prozent erreicht. Zuletzt hat sich der Preisanstieg etwas abgeschwächt. Am Mittwoch vermeldete das europäische Statistikamt Eurostat für Januar eine Inflationsrate von 8,5 Prozent für den Euro-Raum. Die Inflation liegt weiter deutlich über dem EZB-Zielwert von zwei Prozent auf mittlere Sicht.
Ab 14:45 Uhr äußert sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Rahmen einer Pressekonferenz zu den neuen Beschlüssen. Diese können Sie auf unserer Homepage im Liveblog verfolgen.
Außerdem erklärte die EZB, wie geplant zeitnah mit dem Abbau ihrer Bilanz zu beginnen. Die Notenbank will ab März bis Ende Juni auslaufende Papiere aus ihrem Bestand im Umfang von monatlich 15 Milliarden Euro aus dem älteren APP-Programm nicht mehr ersetzen.