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Home Wirtschaft

Das China-Risiko der deutschen Solarindustrie

February 16, 2023
in Wirtschaft

Berlin, Düsseldorf, Peking In der deutschen Solarindustrie wächst die Angst vor den Folgen der absoluten Abhängigkeit von China. „Es gibt eine nicht wegzudiskutierende Abhängigkeit im höchsten Maße von China. Und die ist deutlich größer als die Abhängigkeit beim Thema Gas von Russland“, sagte ein hochrangiger Manager aus der Solarbranche dem Handelsblatt.

Wie gefährlich diese Abhängigkeit ist, zeigt sich spätestens seit Ende Dezember. Da hat das chinesische Wirtschaftsministerium einen Katalog mit Vorschlägen zu neuen Exportbestimmungen veröffentlicht – auch für die Solarbranche. Unter anderem sieht der Beschränkungen für die Ausfuhr von Maschinen zur Herstellung wichtiger Komponenten für die Photovoltaik (PV) vor. 

In einem Schreiben an das Bundeswirtschaftsministerium haben nun 24 Unternehmen aus der Branche einen Plan entworfen, um die europäische Solarindustrie zu neuem Leben zu erwecken. Unter den Unterzeichnern sind Energiekonzerne wie Eon und Solargrößen wie Wacker Chemie, SMA Solar, Baywa Re und Meyer Burger. Aber auch jüngere Unternehmen wie Enpal, Pelion und Norsun. Das Schreiben liegt dem Handelsblatt exklusiv vor.

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„Die aus dieser Konzentration entstehende Abhängigkeit birgt Risiken für die Energiewende in Deutschland und Europa“, mahnen die Absender. Das habe man unter anderem in den massiven Störungen der globalen Lieferkette während der Coronapandemie gesehen.

Sie fordern nun ein aktives Eingreifen des Staats. Wenn die Politik ihre ehrgeizigen Ziele zur Energiewende erreichen wolle, brauche Deutschland mehr Solarenergie und damit auch mehr Produktion von Solartechnologie. Deutschland stellt ein Prozent der weltweiten Produktionskapazitäten.

So groß ist die Abhängigkeit von China

Mehr als 80 Prozent der globalen Produktionskapazitäten für Solarenergie befinden sich in China. Ob bei Polysilizium, dem Stoff zur Herstellung von Solarzellen, Vorprodukten für die Module wie die sogenannten Ingots und Wafer, fertigen Solarzellen oder den kompletten Solarmodulen – der Anteil Chinas in den einzelnen Segmenten liegt laut einer aktuellen Analyse des Marktforschungsunternehmens McKinsey mittlerweile zwischen 68 und 95 Prozent.

„Während europäische und vor allem deutsche Solarunternehmen anfangs die Branche anführten, dominieren chinesische PV-Konzerne heute in vielerlei Hinsicht die gesamte Wertschöpfungskette“, schreiben die Berater. Innerhalb von nur 15 Jahren hat Chinas Solarbranche Produktionskapazitäten von 300 Gigawatt aufgebaut. Zum Vergleich: In Europa wurden 2021 gerade mal knapp acht Gigawatt produziert.

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Dabei soll Solarenergie ein tragender Bestandteil des deutschen Energiemixes werden. Ab 2026 sollen 22 Gigawatt Solarenergie pro Jahr neu dazukommen, das ist eine Verdreifachung des aktuellen Zubaus. „Resilienz in der Energieversorgung kostet Geld, das erleben wir beim Gas gerade schmerzlich. Damit sich das bei Solarmodulen nicht wiederholen kann, muss Europa jetzt schnell in eigene Produktionskapazitäten investieren“, fordert Gunter Erfurt, Chef des ostdeutschen Modulherstellers Meyer Burger. 

Im Bundeswirtschaftsministerium heißt es auf Anfrage, man prüfe gerade verschiedene Maßnahmen, um den Ausbau weiter voranzubringen. Man arbeite an einem Solarpaket. „Dazu zählen auch staatliche Absicherungsinstrumente“, sagte eine Sprecherin. Nähere Details könne man aktuell noch nicht nennen.

Idee staatlicher Garantien

In einer Analyse der Deutschen Energieagentur (Dena) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums stehen dagegen konkrete Vorschläge für den Wiederaufbau einer europäischen Solarindustrie. Das Handelsblatt hatte darüber exklusiv berichtet. Dort heißt es: Die Bundesregierung solle „mindestens für die erfolgreiche Wiederbelebung einer europäischen Photovoltaik-Industrie die ausreichende Verfügbarkeit von Kapital sicherstellen“. Auch von einem Industriestrompreis zur Unterstützung der Branche ist die Rede.

Ähnliche Forderungen finden sich auch in dem Schreiben der 24 Solarunternehmen. Es brauche eine „planbare finanzielle Unterstützung in Bezug auf Investitionen, zum Beispiel über die staatliche Entwicklungsbank KfW“, heißt es dort.

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Die in dem Dena-Papier genannten Maßnahmen gingen deswegen in die richtige Richtung, müssten nun aber auch schnell für die Industrie verfügbar sein, sagt Meyer-Burger-Chef Erfurt. „Dafür erhalten Deutschland und Europa auch mehrere Dutzend Solarfabriken“, kündigt der Manager an. Sobald die Rahmenbedingungen stimmten, sei auch Meyer Burger selbst bereit, eine zweistellige Anzahl dieser Fabriken selbst zu bauen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stellte Ende vergangener Woche bei einem Branchentreffen in Aussicht, dass Solarunternehmen Aufträge für kommende Jahre vom Staat garantiert bekommen sollen. Um Investitionen zu ermöglichen, „brauchen sie eine Garantie, dass diese Aufträge kommen“, sagte er in Berlin.

Das Chinarisiko der deutschen Solarindustrie scheint in der Politik also mittlerweile erkannt worden zu sein. „Es darf nicht sein, dass wir die Abhängigkeit von russischem Erdgas gegen eine noch höhere Abhängigkeit von chinesischen Photovoltaik-Modulen tauschen“, sagte Timon Gremmels, energiepolitischer Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion, dem Handelsblatt.

Chinas Solar-Erfolg stammt auch aus Deutschland

Dass gerade die deutsche Solarbranche in eine solch fatale Abhängigkeit gerutscht ist, empfinden viele in der Branche fast schon als ironisch. Schließlich ist China auch deswegen so stark geworden, weil der deutsche Markt nach einer deutlichen Senkung der Förderung massiv eingebrochen ist.

Stattdessen exportierten deutsche und europäische Unternehmen ihre Technologien. So auch Meyer Burger, das jahrelang genau solche Maschinen zur Herstellung von Solarkomponenten hergestellt hat, die jetzt in China möglicherweise von Exportbeschränkungen belegt werden sollen. 

Wafer-Produktion bei Meyer Burger

Das Unternehmen zählt zu den Solarherstellern, die immer noch in Europa produzieren.


(Foto: IMAGO/Sylvio Dittrich)

„Aber wir haben das Wissen noch und können es auch wieder hierhin holen“, ist der Chef des deutschen Modulherstellers Solarwatt, Detlef Neuhaus, überzeugt. Dafür brauche es neben der politischen Unterstützung zum Beispiel europäische Industrieallianzen. Ähnlich wie bei dem Aufbau einer Batteriezellproduktion für Elektroautos in Europa.

>>Lesen Sie auch: So könnte Solarenergie aus dem Weltall den Energiebedarf decken

Andere schlagen ein Modell vor wie bei der damaligen Montanunion. 1951 gegründet, sollte der europäische Verband allen Mitgliedstaaten Zugang zu Kohle und Stahl ermöglichen, ohne Zoll zahlen zu müssen. 

Ex-Volkswagen-Chef Herbert Diess möchte ein solches Industriekonsortium zusammenbekommen. Mit 15 bis 20 Milliarden Euro an Investitionen rechnet der ehemalige Manager für mehrere Werke entlang der solaren Wertschöpfungskette laut Medienberichten. Die Pläne sind laut Handelsblatt-Informationen jedoch alles andere als konkret und stehen noch am Anfang.

Wo Deutschlands Solarindustrie noch lebt

Ganz tot ist die deutsch-europäische Solarindustrie derweil nicht. Viele der verbliebenen Unternehmen kündigen seit zwei Jahren regelmäßig an, ihre Produktionen zu vergrößern. Erst Anfang Februar hat Meyer Burger einen langfristigen Liefervertrag mit dem norwegischen Waferhersteller Norsun abgeschlossen. Bis zum nächsten Jahr will Meyer Burger seine Solarzellfertigung auf drei Gigawatt ausbauen.

Auch der italienische Energiekonzern Enel will seine Produktion auf drei Gigawatt steigern. Der Kasseler Wechselrichterhersteller SMA Solar will seine Fabrik in der Heimat bis 2024 sogar verdoppeln. Enel, Meyer Burger, Solarwatt und einige andere produzieren außerdem immer noch eigene Module in Europa.

Bis 2025 könnten die europäischen Unternehmen mit den geplanten Erweiterungen auf Produktionskapazitäten von 15 bis 20 Gigawatt kommen. Pläne der EU-Kommission sehen sogar das Ziel von 30 Gigawatt vor. 

>> Lesen Sie auch: Die Schattenseiten des Solar-Booms – Netzbetreiber geraten an die Belastungsgrenze

Um das Chinarisiko allerdings spürbar zu mindern, reicht das nicht. „Uns läuft die Zeit davon bei unserem Bemühen, das alles hier wieder aufzubauen“, fürchtet der Chef eines großen Solar-Projektierers. Ein paar deutsche Unternehmen führen deswegen auch Gespräche mit chinesischen PV-Produzenten über eine Ansiedlung in Europa.

Das sei zulässig und sinnvoll: „besser, die Produktion findet vor Ort statt“. Einzelne chinesische Unternehmen loten nach Handelsblatt-Informationen das Modell eigener Fabriken in Europa mittlerweile auch aktiv selbst aus.

Was der Neuaufbau der Solarindustrie kostet

So oder so braucht es für den Wiederaufbau der europäischen Solarindustrie Milliarden. Die Schätzungen gehen von 400 Millionen bis zu einer Milliarde Euro je Gigawatt Produktionskapazität aus, soll die gesamte Wertschöpfungskette in Europa abgebildet werden. Für die Pläne der EU bedeutet das mindestens 25 Milliarden Euro an Investitionen. Das sei aber nur ein „Bruchteil dessen, was Europa in den letzten zwölf Monaten für die Sicherung der Gasversorgung ausgegeben hat“, betont Meyer-Burger-Chef Erfurt.  

Auf der anderen Seite stehen dagegen auch potenzielle Einnahmen in Milliardenhöhe: Der globale PV-Markt, gemessen an den weltweit geplanten Ausbauzielen, würde im Jahr 2035 bis zu 450 Milliarden Euro umsetzen. 

>> Lesen Sie auch den Kommentar: Das gefährliche Fehlkalkül der Öl- und Gaskonzerne

Die 24 Unterzeichner aus der Solarindustrie wären aber bereit, für europäische Produkte auch erst mal einen Aufpreis zu zahlen. „Anstatt nur darüber zu reden, wie abhängig wir sind, müssen wir endlich aktiv werden“, sagt Solarwatt-Chef Neuhaus. 

Ein bisschen Zeit bleibt noch: Bis die neuen Exportregeln in China verabschiedet werden und in Kraft treten, könnte es noch ein „längerer Prozess“ sein, sagte ein Sprecher des chinesischen Wirtschaftsministeriums dem Handelsblatt. Es habe sehr viele Rückmeldungen zu dem Vorschlag für die Solarindustrie gegeben. Zuletzt war der Katalog im August 2020 aktualisiert worden. Damals hatte der Prozess zur Änderung des Regelwerks mehr als zwei Jahre gedauert.

Mehr: Nach der Skepsis kommt der Boom – So wollen die USA den Wasserstoffmarkt erobern

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