Binnen fünf Jahren will Apple 430 Milliarden Dollar in den USA investieren.
(Foto: AP)
Düsseldorf Der Elektronikhersteller Apple wird im Rahmen eines milliardenschweren Deals Teile für Kommunikations-Chips in den USA entwickeln und herstellen lassen. Die mehrjährige Vereinbarung mit dem Chipkonzern Broadcom umfasse unter anderem Bauteile für 5G-Funktechnik, wie der iPhone-Konzern am Dienstag mitteilte. Konkrete Angaben zum Volumen des Deals oder der Laufzeit gab es nicht.
Bei der Zusammenarbeit geht es beispielsweise um sogenannte Fabre-Filter, die akustische Schwingungen besonders gut und schnell übertragen. Die Filter und anderen Komponenten sollen in den USA gefertigt werden, unter anderem in Fort Collins im Bundesstaat Colorado, wie das Unternehmen betonte.
„Alle Apple-Produkte sind von Technologie abhängig, die hier in den Vereinigten Staaten entwickelt und gebaut wurde“, erklärte Konzernchef Tim Cook in einer Mitteilung. „Wir werden unsere Investitionen in die US-Wirtschaft weiter ausbauen, weil wir unerschütterlich an die Zukunft Amerikas glauben.“
Die Pressemitteilung kommt nicht von ungefähr. Apple lässt bisher einen überwältigenden Teil seiner Geräte und Komponenten in China fertigen. Seit der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump kommt es jedoch zu politischen Spannungen zwischen Washington und Peking. Diese verstärken sich unter seinem Nachfolger Joe Biden noch weiter.
Apple reagierte darauf und verlagerte beispielsweise nicht wie geplant 2019 die Montage der MacPro-Computer nach Asien, sondern produziert sie weiter in Kalifornien. Auch zog der Konzern ‧Teile der Fertigung von China nach Indien ab. Zudem hat sich Apple 2021 verpflichtet, in fünf Jahren 430 Milliarden Dollar in den USA zu investieren. Der Konzern schaffe in dem Land direkt und indirekt 2,7 Millionen Arbeitsplätze, hieß es.
Durch die Allianz mit Broadcom treibt Apple auch seine Bemühungen voran, wichtige Komponenten wie Halbleiter, Modems oder 5G-Technologie selbst zu entwickeln. Bislang nutzt Apple 5G-Modems von Qualcomm. Experten erwarten aber für das kommende Jahr einen Wechsel zu einem selbst entwickelten 5G-Modem.
Auch Qualcomm geht davon aus, das Modem-Geschäft mit Apple auf lange Sicht zu verlieren. Der Konzern hatte bereits 2019 die Funkmodem-Sparte von Intel gekauft – und damit auch einen Entwicklungsstandort in München dazugewonnen.
Nach der Ankündigung stieg die Broadcom-Aktie am Dienstag im vorbörslichen Handel um 4,3 Prozent.
Mit Agenturmaterial
Mehr: Warum der iPhone-Konzern von dieser schwäbischen Firma schwärmt