San Francisco Nach einem Bericht über eine Kooperation zwischen Amazon und dem europäischen Autohersteller Stellantis gerät die Aktie des E-Lastwagenbauers Rivian unter Druck. Am Donnerstag gab der Kurs zeitweise um 17 Prozent nach, als bekannt wurde, dass die Partnerschaft einen Liefervertrag über mehrere Tausend Transportfahrzeuge professional Jahr beinhaltet. Im Tagesverlauf holte Rivian den Kursverlust teilweise wieder auf, lag aber am Mittag (Ortszeit) immer noch mehr als sieben Prozent im Minus.
Sowohl Amazon als auch Rivian betonten indes gegenüber Bloomberg, dass die Kooperation mit Stellantis keine Auswirkungen auf die Vereinbarung zwischen dem Versandhändler und dem kalifornischen E-Autobauer haben wird. Demnach liefert Rivian in den kommenden Jahren insgesamt 100.000 Lieferfahrzeuge an Amazon, von denen 10.000 noch im laufenden Jahr ausgeliefert werden sollen.
Für Rivian ist der jüngste Kursrutsch dabei nur eine Fortsetzung des Abwärtstrends, der sich schon seit dem Börsengang im November abzeichnet. Bei dem IPO sammelte Rivian rund zwölf Milliarden US-Greenback ein, bei einem Preis von 78 US-Greenback je Aktie. Innerhalb weniger Stunden vervielfachte sich der Börsenwert, bis Rivian mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 100 Milliarden US-Greenback zeitweise mehr wert conflict als die US-Autobauer Ford und General Motors zusammen.
Dabei hat Rivian bislang gerade einmal eine niedrige vierstellige Zahl an Fahrzeugen in den Markt gebracht. Anders als Tesla fokussiert sich Rivian vor allem auf stärker motorisierte E-Fahrzeuge wie Decide-up-Vehicles und Lastwagen. Amazon spielt dabei als Kunde eine zentrale Rolle. Denn Rivian hat mit dem Versandhändler einen Exklusivvertrag geschlossen, der es dem Autobauer vier Jahre lang verbietet, seine Lastwagen an andere Kunden auszuliefern.
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Umgekehrt gilt die Exklusivität allerdings nicht, wie auch der Deal mit Stellantis zeigt. Dabei wollen die beiden Companion sich nicht nur gegenseitig mit Fahrzeugen und Cloud-Dienstleistungen beliefern. Auch will Amazon dem Autobauer dabei helfen, Infotainment-Software program für seine Fahrzeuge zu entwickeln, etwa im Bereich der Spracherkennung.
Vereinbarung zugunsten von Amazon
Die Kooperation zwischen dem E-Commerce-Giganten und Stellantis zeige, „wie verwundbar Rivian gegenüber neu aufkommender Konkurrenz ist“, sagte Bloomberg-Analyst Kevin Tynan. Es sei ein Downside, dass sich Rivian sehr früh mit einer Vereinbarung an Amazon gebunden habe, die „klar zugunsten des On-line-Händlers ausgestaltet“ sei.
Mit einem Kurs von 84,54 US-Greenback conflict die Rivian-Aktie am Donnerstagnachmittag so günstig zu haben wie zuletzt am Tag der ersten Ausgabe. Gegenüber dem Höchstkurs 172,01 US-Greenback liegt das Papier knapp 36 Prozent im Minus. Analysten sehen dennoch Kurspotenzial. So empfehlen nach Daten von Marketbeat zuletzt neun von 13 Analysten die Rivian-Aktie zum Kauf, bei einem durchschnittlichen Zielkurs von 134,64 US-Greenback.
Ein Grund dafür dürfte sein, dass Rivian im ebenfalls wichtigen Privatkundensegment zuletzt deutlich steigende Bestellungen vermelden konnte. Zwischen Oktober und Dezember stiegen die Vorbestellungen hier von 55.400 auf 71.000 Stück. Vor wenigen Wochen gab Rivian zudem bekannt, eine weitere Fertigungsstätte in den USA aufzubauen, um die wachsende Nachfrage langfristig decken zu können.