Bei der Leichtathletik-EM kommt es in diesen Tagen mehrfach zu kuriosen Szenen mit deutscher Beteiligung. So auch bei einem Vorlauf über die 1.500 Meter der Herren.
Nach einer Jury-Entscheidung steht der Leipziger Robert Farken doch im EM-Finale über 1.500 Meter und kann auf eine Medaille hoffen. Der 26-Jährige war in seinem Vorlauf am Montag eingangs der Schlussrunde mit mehreren anderen Läufern gestürzt und hatte den Endlauf als Elfter eigentlich verpasst.
Durch einen Protest befasste sich die Jury mit dem Vorfall und versetzte nach eingehender Videoanalyse Farken und zwei andere Läufer doch noch in das Finale im Olympiastadion von Rom am Mittwoch. Der Grund: Die Jury stellte fest, dass sie an dem Sturz keine Schuld trugen.
Zuvor hatte Farken die Schuld an dem Sturz jedoch noch auf sich genommen. „Ich habe das Gefühl, dass ich es selbst verschuldet habe“, sagte Farken im ZDF. „Ich war so motiviert wie lange nicht mehr. Meine Teamkollegen, also aus meiner Trainingsgruppe, haben bisher drei Medaillen gemacht. Das war inspirierend. Da wollte ich den ersten Schritt machen, um nachzuziehen. Jetzt ist das frustrierend.“
Farken lag eingangs der Schlussrunde in den für das Finale nötigen Top sechs, wollte beschleunigen und traf dabei die Beine des vor ihm laufenden Niederländers. Insgesamt kamen vier Läufer zu Fall, auch Top-Favorit Jakob Ingebrigtsen wurde kurzzeitig behindert. Am Ende gewann der Norweger den Vorlauf dennoch.
Trost und einen Tipp gab es für Farken danach von Superstar Ingebrigtsen. „Er hat mir gesagt, ‚du hättest ruhiger bleiben müssen, du sahst gut aus'“, so der 26-Jährige. „Ich war ein bisschen zu hungrig in diesem Moment.“