Die „Roten Teufel“ haben mit den „Tricolorii“ große Mühe – und VAR-Pech. Ein Superstar agiert weiter unglücklich – ein anderer sorgt spät für die Entscheidung.
Erster Sieg für Belgien bei dieser Fußball-Europameisterschaft 2024 – aber ein hart erkämpfter: Die Mannschaft des ehemaligen Bundesligatrainers Domenico Tedesco siegte mit 2:0 (1:0) gegen Rumänien, blieb dabei aber wie schon bei der 0:1-Niederlage zum Auftakt gegen die Slowakei einiges schuldig.
Youri Tielemans (2.) und Kevin De Bruyne (80.) trafen für die „Red Devils“, die Rumänen hielten über weite Strecken aber gut mit, bestätigten die starke Leistung vom 3:0-Starterfolg gegen die Ukraine. Der Underdog war am Ende aber nicht konsequent genug im Abschluss gegen abgeklärtere Belgier, bei denen Star-Stürmer Romelu Lukaku eine Vielzahl an Chancen vergab, ein Tor des Angreifers wurde dazu vom VAR wegen einer Abseitsstellung annulliert (63.).
Damit kommt es am nächsten Mittwoch (18.00 Uhr) zu einem Herzschlagfinale um den Einzug ins Achtelfinale. Belgien trifft dann in Stuttgart auf die Ukraine, Rumänien bekommt es in Frankfurt mit der Slowakei zu tun.
Schon nach 73 Sekunden traf Tielemans mit einem Flachschuss nach Vorlage von Lukaku zur Führung. Es war das drittschnellste Tor der EM-Geschichte, was auch Belgiens König Philippe auf der Tribüne begeisterte.
Die Antwort der Rumänen, die mit einem überzeugenden 3:0 gegen die Ukraine ins Turnier gestartet waren, ließ nicht lange auf sich warten. Radu Dragusin bot sich nur drei Minuten später die Chance zum schnellen Ausgleich, doch seinen Kopfball lenkte Belgiens Torwart Koen Casteels über die Latte.
Druckvoller agierten aber die Roten Teufel, für die Lukaku nach nicht einmal 15 Minuten das 2:0 auf dem Fuß hatte. Der Schuss des wuchtigen Stürmers wurde jedoch im letzten Moment von einem rumänischen Abwehrspieler geblockt.
Wenig später scheiterte Lukébakio am prächtig reagierenden Florin Nita im Tor der Rumänen. Der 36-Jährige bewahrte sein Team nach einer halben Stunde mit einer spektakulären Parade gegen Jérémy Doku erneut vor einem höheren Rückstand.
Angetrieben von den umsichtigen Ballverteilern De Bruyne und Amadou Onana attackierten die Belgier unermüdlich das Tor des Rivalen, der vor 24 Jahren zum ersten und bisher letzten Mal bei einer EM die K.o.-Phase erreicht hatte. Doch es fehlte an der nötigen Effizienz beim Abschluss, sodass es mit dem knappen Vorsprung in die Pause ging.
Auch nach dem Wechsel hielt das Tedesco-Team das Tempo hoch. Zweimal hätte De Bruyne den Vorsprung ausbauen können, doch der Star vom englischen Meister Manchester City blieb im Abschluss zunächst noch glücklos.
Auch Doku schaffte es nicht, die Führung auszubauen. Sein Schuss nach gut einer Stunde landete nur am Außennetz. Lukaku zielte kurz darauf zwar besser, stand beim Zuspiel von De Bruyne aber im Abseits. Bereits gegen die Slowakei am Montag waren Lukaku zwei Treffer nachträglich aberkannt worden.
Belgiens Chancen-Wucher rächte sich beinahe, als eine Kopfball-Rückgabe von Onana bei Dennis Man landete. Doch Casteels rettete gegen den frei durchlaufenden Rumänen. Der Schlussmann der Belgier glänzte nicht nur hinten: Sein langer Ball in die Spitze landete bei De Bruyne, der zehn Minuten vor dem Ende für die Entscheidung sorgte.