Inflation, hohe Mieten, kleine Renten: Das Leben in Köln ist teuer. Doch wie viel Geld braucht man wirklich, um in der Domstadt gut zu leben?
Köln wächst – im Jahr 2022 erreichte die Bevölkerung der Domstadt mit 1.092.118 Einwohnern einen neuen Höchststand. Neben einem großen Zuzug aus dem Ausland ist dafür auch eine große Zuwanderung von Menschen aus Deutschland verantwortlich. Laut Stadtverwaltung zogen rund 38.000 Menschen aus anderen deutschen Städten im Jahr 2022 nach Köln.
Die Rhein-Metropole ist beliebt – doch das Leben in ihr ist auch teuer. Numbeo, die größte Open-Source-Datenplattform zum Thema Lebenshaltungskosten, gibt an, dass eine vierköpfige Familie in Köln rund 3.100 Euro monatlich zum Leben benötige – und das ohne Miete. Die kommt noch oben drauf und schlage laut des Portals bei einer Drei-Zimmer-Wohnung im Stadtzentrum mit durchschnittlich rund 1.800 Euro zu Buche. 4.900 Euro macht das also in Summe. Für Singles in einer Ein-Zimmer-Wohnung im Stadtzentrum seien rund 1.850 monatlich für ihre Lebenshaltungskosten und die Miete fällig.
Bei Numbeo können die User selbst Angaben machen, die Daten verändern sich daher ständig. Das Portal vergleicht die generierten User-Daten auch mit denen anderer Städte. Köln sei laut Berechnung bei den Lebenshaltungskosten rund sieben Prozent günstiger als Berlin, bei den Mieten müssten die Kölner angeblich rund 25 Prozent weniger als die Berliner zahlen. Die Mieten sind jeweils als Kaltmieten angegeben.
Besondere Belastung für Rentner
Besonders für alleinlebende Rentner dürfte ein Leben in Köln unter diesen Bedingungen kaum noch zu stemmen sein – es sei denn, sie leben in einer bereits abgezahlten eigenen Immobilie oder haben über die gesetzliche Rente hinaus privat vorgesorgt. 1.644 Euro brutto erhielten Rentner in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 im Schnitt pro Monat, legt man eine Statistik der Deutschen Rentenversicherung zugrunde.
Laut Strukturdatenerhebung der Stadt Köln hat der durchschnittliche Haushalt in der Stadt rund 3.208 Euro netto zur Verfügung – dabei fließen sowohl die Daten von Rentnern als auch Erwerbstätigen in die Statistik ein. Besonders gut situiert seien Paare ohne Kinder bis 65 Jahre, sie verfügten laut Statistik über ein durchschnittliches Einkommen von 4.908 Euro. Leben minderjährige Kinder im Haushalt, steht den Paaren mit einem Einkommen von 5.379 Euro zwar etwas mehr Geld zur Verfügung – ihre Armutsgefährdung ist jedoch mit 13 Prozent spürbar höher als die der Paare ohne Kinder.