Eine durchtrainierte Brust ist nicht nur ästhetisch. Starke Brustmuskeln schützen auch vor Verletzungen. Wie und wo Sie am besten trainieren.
Krafttraining eignet sich nicht nur dazu, seine sportliche Leistung zu verbessern oder das körperliche Erscheinungsbild zu verändern. Es spielt auch eine wesentliche Rolle dabei, Verletzungen vorzubeugen.
Eine gut trainierte Brustmuskulatur kann dazu beitragen, das Verletzungsrisiko in der Schulter zu verringern. Denn sie stabilisiert das Schultergelenk und die damit verbundenen oberen Gliedmaßen besser. Das ist vor allem bei Sportarten wichtig, bei denen Sie Schlag- oder Wurfbewegungen ausführen, zum Beispiel Tennis, Baseball oder Basketball.
Krafttraining für die Brust – wichtige Faktoren
Wollen Sie Ihre Muskulatur aufbauen, müssen Sie Ihren Körper ausreichend belasten. Nur wenn der Bewegungsreiz hoch genug ist – Sie also oft genug und mit der richtigen Intensität trainieren – werden die Reizschwellen überschritten und Wachstumsvorgänge ausgelöst. Generell sind für den Muskelaufbau folgende Faktoren wichtig:
- Intensität: Trainieren Sie mit einem Gewicht beziehungsweise Widerstand, mit dem Sie mindestens acht, aber nicht mehr als 12 Wiederholungen pro Satz schaffen, bevor der Muskel ermüdet.
- Sätze pro Übung: Als Anfänger machen Sie von jeder Übung ein bis zwei Sätze. Steigern Sie sich mit der Zeit auf drei bis vier Sätze.
- Pause zwischen den Sätzen: Je nach individuellem Empfinden können Sie zwischen den einzelnen Sätzen zwei bis fünf Minuten Pause einlegen.
- Häufigkeit des Trainings: Hierzu gibt es verschiedene Meinungen. Einige Studien deuten darauf hin, dass es vorteilhaft für den Muskelaufbau ist, die gleiche Muskelgruppe zweimal in der Woche zu trainieren. Andere Studien verweisen darauf, dass es ausreichend ist, eine Muskelgruppe lediglich einmal pro Woche zu trainieren, wenn die Intensität dabei hoch genug ist. Häufiger als zweimal wöchentlich sollten Sie eine Muskelgruppe aber nicht trainieren, um den Muskeln nach der Belastungsphase genügend Zeit zu geben, sich zu regenerieren und an die neue Belastung anzupassen – also um zu wachsen.
Brusttraining: Fünf bewährte Übungen
Zu den beliebtesten Übungen im Brustmuskeltraining gehören Bankdrück- und Seilzug-Übungen. Aber auch ohne Equipment können Sie die Brust trainieren.
1. Klassisches Bankdrücken mit der Langhantel
Mithilfe von Langhanteln lassen sich Brust- und Armmuskeln gut stärken. Wer in seinem Hobbyraum noch Platz hat, kann sich eine Hantelbank zulegen und dort regelmäßig trainieren. Die Langhantel wird etwas weiter als schulterbreit gefasst, die Füße bleiben fest auf dem Boden stehen. Dann drückt man die Hantel über dem Brustkorb nach oben und senkt diese anschließend so weit nach unten, dass sie fast die Brust berührt. Diese Position hält man ein bis zwei Sekunden und drückt die Hantel dann wieder nach oben. Aufgepasst: Die Ellenbogen nie ganz durchdrücken, das schadet auf Dauer dem Gelenk. Vermeiden Sie zudem ein zu starkes Hohlkreuz.
2. Bankdrücken mit Kurzhanteln
Wer keine Langhantel zur Verfügung hat, kann auch auf Kurzhanteln ausweichen. Diese bieten zudem den Vorteil, die Arme in einem 45 Grad Winkel zum Oberkörper führen zu können, statt wie mit der Langhantel in annähernd 90 Grad. Ein Winkel, der sich für viele Trainierende angenehmer anfühlt und weniger belastend für die Schulter ist.
Ansonsten wird die Übung gleich aufgeführt. Legen Sie sich mit dem Rücken auf die Hantelbank, die Knie sind gebeugt und die Füße stehen flach auf dem Boden. Dann drücken Sie die Hanteln über dem Brustkorb nach oben und senken sie anschließend auf Brusthöhe nach unten. Diese Position ein bis zwei Sekunden halten und wieder nach oben drücken.
3. Schrägbankdrücken
Auch diese Übung können Sie sowohl mit einer Langhantel oder Kurzhanteln durchführen. Legen Sie sich mit dem Rücken auf die Schrägbank, die Knie sind gebeugt und die Füße stehen flach auf dem Boden. Je aufrechter die Bank ist, desto weniger wird die Brustmuskulatur angesprochen. Dafür geht die Übung dann mehr auf die Schultern. Drücken Sie Ihre Arme gerade zur Decke und halten es über Ihrem Schlüsselbein. Senken Sie das Gewicht langsam zur Brust ab. Halten Sie kurz und drücken Sie das Gewicht dann zurück in die Ausgangsposition. Denken Sie wie bei der Flachbank daran, Ihren Rücken während der gesamten Bewegung flach zu halten.
4. Fliegende (Flys) am Seilzug
Stellen Sie sich vor die Seilzugmaschine mit hoher Seilrolle. Fassen Sie die Griffe des Seilzugs und treten Sie mit einem Fuß nach vorne, sodass Sie stabil stehen. Spannen Sie Ihre Brustmuskeln an und führen Sie die Griffe etwa auf Bauchnabelhöhe nach unten und vorne. Wählen Sie das Gewicht so, dass genügend Spannung auf dem Kabel ist und Sie gleichzeitig genug Kontrolle haben, um die Arme vor Ihrer Brust zwei bis drei Sekunden zu halten. Halten Sie einen Moment gedrückt und kehren dann langsam zum Startpunkt zurück. Halten Sie dabei immer die Spannung.
Auch diese Übung können Sie wahlweise mit Kurzhanteln durchführen. Legen Sie sich dafür rücklings auf eine Hantelbank. Strecken Sie die Arme mit je einer Kurzhantel rechts und links neben sich aus (Ellenbögen leicht gebeugt) und führen die Hanteln vor der Brust zusammen. Anschließend kommen Sie langsam in die Ausgangsposition zurück.